Altgermanikertreffen in Augsburg
Seit 1552 widmet sich das Päpstliche Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom der Ausbildung zahlreicher Priester aus dem mitteleuropäischen Raum. Auch Bischof Bertram war sechs Jahre lang Student an der berühmten Ausbildungsstätte. Auf seine Einladung sind diese Woche zahlreiche „Altgermaniker“ in Augsburg zu einem Treffen im Haus Sankt Ulrich zusammengekommen.
Die insgesamt 37 Teilnehmer aus fünf verschiedenen Ländern repräsentieren dabei mehr als sechs Jahrzehnte des miteinander Lernens, Studierens und Betens in Rom, von der vorkonziliaren Zeit der Fünfzigerjahre bis in die jüngste Vergangenheit. Zum Programm ihres Treffens, das von Sonntag den 15. Juni bis Dienstag den 17. Juni im Haus Sankt Ulrich stattfindet, gehört dabei unter anderem ein Bericht von Rektor P. Gernot Wisser SJ über die aktuelle Lage im Germanicum, eine Stadtführung durch das römische Augsburg, eine theologische Reflexion über drängende Fragen der Kirche und natürlich das intensive gemeinsame Gebet.
Das Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum wurde 1552 durch Papst Julius III. gegründet und hatte das Ziel, die Priesterausbildung im von den Reformationswirren geprägten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zu verbessern. Das Collegium, das seit 1580 auch ungarische Studenten miteinschließt, wird heute von zahlreichen Priesterseminaristen aus über zwanzig verschiedenen europäischen Ländern besucht. Der Schwerpunkt liegt dabei nach wie vor auf dem deutschsprachigen Raum. Bischof Bertram, der von 1980-86 Teil des Kollegs war, führt die von Friedrich Kardinal Wetter in Freising eingeführte Tradition der in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Altgermanikertreffen fort; diese Treffen finden dabei alternierend in Augsburg und im rumänischen Alba Iulia statt.