An der Seite von Mensch und Gemeinde
Der neugewählte Vorstand der Berufsvereinigung der Pfarrhaushälterinnen im Bistum Augsburg ist diesen Freitag zum Antrittsbesuch ins Bischofshaus gekommen. Bischof Bertram sprach den Besucherinnen Dank und Anerkennung für ihren wichtigen, wenngleich oft übersehenen Dienst aus und erkundigte sich auch nach den aktuellen Herausforderungen des Berufsbildes.
Die Aufgaben einer Pfarrhaushälterin hätten sich dabei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vielfach gewandelt, so die Vorstandsmitglieder bei dem Treffen. Viele Pfarrhaushälterinnen hätten mittlerweile eine eigene Familie und wären entsprechend oft nur nuch in Teilzeit unterwegs, während gleichzeitig immer mehr vor allem junge Priester auf die Dienste einer eigenen Haushaltshilfe verzichten wollten oder müssten. Dabei nehme gerade auf dem Land die Pfarrhausfrau oft auch noch eine soziale Funktion ein - nicht nur für die Gemeindemitglieder als Ansprechperson, sondern auch für die Geistlichen, die von den Haushälterinnen oft auch freundschaftlich begleitet und getragen würden.
Der Vorstand der Berufsvereinigung der Pfarrhaushälterinnen wurde im vergangenen Juni in Augsburg neu gewählt. Die Erste Vorsitzende Alexandra Kettner trat dabei die Nachfolge von Barbara Götz an, die den Verband mehr als drei Jahrzehnte lang geleitet hatte.
Der Verein der Katholischen Pfarrhaus-Angestellten in der Diözese Augsburg e.V. wurde am 25. Oktober 1920 gegründet und ist unter allen Berufsvereinigungen von Pfarrhaushälterinnen in Deutschland die Zweitälteste. Hintergrund war neben der Vernetzung untereinander und der religiösen Vertiefung des eigenen Tuns vor allem der Aufbau einer starken Vereinigung, die faire Löhne und vor allem eine gesicherte Altersvorsorge für die damals wie heute oft übersehene Berufsgruppe sicherstellen konnte. Von 1928 bis 2002 betrieb der Verein dazu ein eigenes Altersheim, das später in das Caritas-Seniorenzentrum St. Verena in Augsburg überführt wurde. 2008 wurde das vereinseigene Haus St. Verena am Dom eröffnet, in dem Pfarrhaushälterinnen und auch Priester eine Ruhestandswohnung finden können.