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Seelsorge

"Auf der Suche nach der Wahrheit"

08.03.2021

Mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bistum haben heute an dem diözesanen Studientag „Verunsicherte Seelsorger und Seelsorgerinnen“ teilgenommen. Bischof Bertram hatte dazu eingeladen. Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit dem Generalverdacht, dem sich angesichts des Themas Missbrauchs die ganze Berufsgruppe der in der Seelsorge Tätigen ausgesetzt sieht.

In seinem einführenden Impuls rief Bischof Dr. Bertram Meier dazu auf, der Wahrheit „nachzuspüren und sie ehrlich zu suchen…Was verleugnet und verdrängt wird“, so Bischof Bertram, „kehrt umso heftiger zurück. Es kommt darauf an, Versagen und Schuld zu benennen.“ Weiter sagte der Bischof: „Die Wahrheit ist nicht neutral, sie provoziert. Es braucht eine persönliche Stellungnahme, einen Weg, um damit gut umzugehen.“ In dieser heiklen Frage sieht sich der Bischof selbst als „Lernender“.

In zwei Fachreferaten des Studientages wurde darauf eingegangen, was die Auseinandersetzung mit Missbrauch individuell und sozial auslöst – und wie man dem Vertrauensverlust entgegenwirken kann. Als Referenten sprachen Prof. Dr. Hans Zollner SJ, Präsident des Centre for Child Protection der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und Mitglied der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, sowie Dr. Barbara Haslbeck, Theologische Referentin aus Freising.

„Verlorenes Vertrauen wieder gewinnen“, resümierte Bischof Bertram, „ist nicht leicht: Es ist eine Sisyphusarbeit. Denn eigentlich können wir uns Vertrauen nicht verdienen, wir können es uns höchstens neu schenken lassen.“

Auf Grund der Kontaktbeschränkungen fand der diözesane Studientag online statt.