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Missbrauch

Aufarbeitungskommission und Betroffenenbeirat setzen Arbeit fort – Bischof ernennt neue Ansprechperson

12.07.2024

Augsburg (pba). Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Augsburg geht in Kontinuität weiter: Bischof Dr. Bertram Meier hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch (UAKA) und den Unabhängigen Betroffenenbeirat (UBBA) im Bistum Augsburg für weitere drei Jahre bestätigt. Mit der Ausnahme eines altersbedingten Ausscheidens haben sich alle Mitglieder der beiden Gremien bereit erklärt, ihre Arbeit fortzusetzen.

Zudem ist mit der Augsburger Rechtsanwältin Mandana Mauss, Fachanwältin für Strafrecht, auch wieder eine neue unabhängige Ansprechperson für Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker und sonstige Beschäftigte im kirchlichen Dienst durch den Bischof beauftragt worden. Mit Rechtsanwältin Mauss steht zum 15. Juli neben Dr. Andreas Hatzung künftig wieder eine Ansprechperson weiblichen Geschlechts zur Verfügung.

Bischof Bertram dankt ihr für die Bereitschaft, diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen: „Es ist eine Herausforderung, die neben Fachwissen auch Fingerspitzengefühl verlangt. Ich bin überzeugt, dass Frau Mauss gerade auch durch ihr Engagement als zertifizierte Opferanwältin beim Weißen Ring beides mitbringt.“ Die große Verantwortung, die sie speziell im Erstkontakt mit Betroffenen trage, sei nicht hoch genug wertzuschätzen.

Neue Unabhängige Ansprechperson: Rechtsanwältin Mandana Mauss (Foto: privat)

Mit Einsetzung der Unabhängigen Aufarbeitungskommission vor drei Jahren hatte Bischof Bertram sich die Vorschläge aus der „Gemeinsamen Erklärung“ zu eigen gemacht, die die Deutsche Bischofskonferenz zusammen mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs im Jahr 2020 unterschrieben hatte. Die Aufarbeitungskommission setzt sich derzeit aus sieben Mitgliedern zusammen, wovon zwei aus dem Betroffenenbeirat entsandt wurden, um die Sicht von Betroffenen unmittelbar in die Arbeit der UAKA einfließen zu lassen.

Derzeit entsteht an der Ludwig-Maximilians-Universität in München eine Missbrauchsstudie für das Bistum Augsburg, die auf Wunsch der Unabhängigen Aufarbeitungskommission sowie des Unabhängigen Betroffenenbeirats vor allem die Opfer in den Mittelpunkt rücken will.

Zudem arbeitet bereits seit Januar 2022 eine Projektgruppe der UAKA an einer vertieften Auswertung der Daten der MHG-Studie. Auf der Seite der Aufarbeitungskommission und des Betroffenenbeirats ist dies unter anderem in den jährlichen Tätigkeitsberichten nachzulesen. Der Arbeitstitel dieses Abschlussberichtes lautet „Vertiefte Auswertung des der MHG-Studie zugrundeliegenden Datenbestandes für das Bistum Augsburg unter besonderer Berücksichtigung der Verantwortlichkeiten“ und soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.