Aussendungsgottesdienst mit Bischof Bertram
Augsburg (pba). In Vorbereitung auf die internationale Ministranten-Romwallfahrt vom 28. Juli bis 3. August haben sich an diesem Sonntag rund 1.000 Ministrantinnen und Ministranten aus dem ganzen Bistum Augsburg von Bischof Dr. Bertram Meier aussenden lassen. In einem feierlich, beschwingten Gottesdienst in der Kirche Zu den Heiligen Engeln in Landsberg sprach er den Mädchen und Jungen seine Dankbarkeit und Freude über die bald beginnende Wallfahrt und Größe der diözesanen Reisegruppe aus. Insgesamt werden rund 3.000 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Augsburg bei den Begegnungstagen in Rom dabei sein.
Passend zum Ziel der Reise leitete Bischof Bertram seine Predigt auf Italienisch ein, nicht ohne auch gleichzeitig die Sprachfähigkeit der Ministranten einem kleinen Test zu unterziehen. „Ich freue mich riesig, dass so viele von euch mitfahren; über 3000 Ministrantinnen und Ministranten allein aus dem Bistum Augsburg. Die Internationale Ministrantenwallfahrt ist eines der ganz großen ‚Highlights‘ in diesem Jahr, bei dem ihr mit vielen Jugendlichen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zusammenkommt, miteinander feiern und Verbundenheit erleben könnt.“
Als Wallfahrt, die aus dem christlichen Glauben heraus unternommen werde, werde gleichzeitig die Verbindung mit Rom und der Weltkirche deutlich, verwies Bischof Bertram auf Papst Franziskus und seine Wertschätzung des Ministrantendienstes: „Der Heilige Vater betont immer wieder, dass ihr als Ministrantinnen und Ministranten nicht nur einen wertvollen Dienst in der Liturgie verrichtet, sondern auch Vorbilder für andere seid. Deshalb meine Bitte: Habt keine Angst, euch hinzustellen und zu sagen: Ja, ich mache mit!“ Kirche bedeute nicht nur Gottesdienst, sondern auch Gemeinschaft: „Wenn ich euch heute als Pilgerinnen und Pilger zu dieser Mini-Wallfahrt nach Rom aussende, wünsche ich euch genau das: Freude am Glauben und an der Gemeinschaft“, so der Bischof.
In Bezug auf die Schrifttexte des Tages sprach er mit den Jugendlichen über die wahre Stärke eines Menschen. „Wirklich stark sind wir nicht durch unsere Fähigkeiten oder etwas, das wir lernen oder trainieren können. Die größte Stärke kommt von Gott und wir können sie in uns spüren, wenn wir uns IHM öffnen!“ Entscheidend sei nicht wie wir aussehen oder was wir leisten. „Gott will uns allen sagen, dass er mit uns durchs Leben geht und gerade in schwierigen Phasen an unserer Seite ist“, griff er das Motto der Wallfahrt „Mit dir“ auf und brachte die Jugendlichen mit einer Anekdote aus seiner Schulzeit nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. „Vielleicht habt ihr als Ministrantinnen und Ministranten manchmal das Gefühl, ihr seid unter den Jugendlichen eine Minderheit und einige eurer Mitschüler können gar nicht verstehen, warum ihr das eigentlich macht. Spätestens in Rom werdet ihr sehen: Ihr seid bei weitem nicht allein!“, ermunterte er die Jugendlichen weiterhin im Ministrantendienst oder in der Pfarrei aktiv zu sein.
Einen Auftritt bei der Messe hatte auch „Tarcisius“, der Patron der Ministranten. Er stellte den Jugendlichen den Inhalt der Pilgerpakete vor, die im Anschluss an den Gottesdienst verteilt wurden. Auch Bischof Bertram wurde eines der Pakete überreicht, in denen sich neben einem Pilgerbuch, ein Armband und Schlauchtuch, ein Hut sowie ein Schlüsselanhänger mit dem Logo der Wallfahrt finden lassen. Dieses greift mit zwei verschlungen Schlüsseln ein Symbol aus dem Papstwappen auf und weist mit zwei beschrifteten Anhängern zugleich auf das Wallfahrtsmotto „mit dir“ (Jes 41,10) hin. Das Leitwort soll den Ministrantinnen und Ministranten verdeutlichen, dass Gott jeden von ihnen persönlich anspricht und sie ein Teil seines Plans sind.
Auch musikalisch erhielt der Gottesdienst einen besonders stimmungsvollen Akzent, denn gesungen wurde von einem Ministranten-Projektchor unter der Leitung des Allgäuer Liedermachers Robert Haas. Zusammengesetzt aus 60 sangesfreudigen und hochmotivierten „Minis“ aus dem ganzen Bistum sang der Chor das Mottolied und weitere Lieder der Wallfahrt an diesem Sonntag zum ersten Mal vor größerem Publikum. In mehreren vorausgegangenen Proben hatten sie die Musikstücke gemeinsam einstudiert. Beim Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst in Rom werden zwei große Auftritte in der Lateranbasilika folgen.
Das Organisationsteam unter der Federführung von Harald Weber, Referent für Ministrantenpastoral im Bischöflichen Jugendamt, bereitet sich seit fast zwei Jahren auf das Großereignis mit rund 50.000 Ministranten aus ganz Europa vor. Rund einen Monat vor Beginn der Wallfahrt geht es nun in die Schlussphase der Planungen. „Gestern haben wir die Pilgerpakete mit 20.000 einzelnen Artikeln zusammengepackt und gesammelt nach Landsberg gefahren“, zeigt sich Harald Weber dankbar für das große Engagement des Vorbereitungsteams und zahlreich weiterer Helferinnen und Helfer. Gespannt und erwartungsfroh blickt er nun auf die Tage in der Hauptstadt Italiens: „Ich freue mich, dass viele unserer Minis dort tolle Gemeinschaftserlebnisse haben werden. Sie können sich untereinander nochmal besser kennenlernen und im Aufeinandertreffen mit Ministranten aus anderen Ländern Motivation schöpfen für ihren weiteren Dienst.“
Neben einem Gottesdienst mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz und den Messen in der Lateranbasilika bleibt den Jugendlichen bei der Wallfahrt auch Zeit, Rom zu erkunden und die Freizeit gemeinsam zu genießen.