Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg feierte 175. Jahrestag ihrer Gründung

Augsburg (pba). Die Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg hat am 30. Oktober 2010 den 175. Jahrestag ihrer Gründung nach der Säkularisation unter König Ludwig I. (1825-1848) in der Abtei gefeiert. Abt Barnabas Bögle OSB des Klosters Ettal im Erzbistum München sagte in seiner Festpredigt: „Die Regel des Heiligen Benedikt stimmt den Grundakkord für jeden Lebensweg an: Den Weg suchen, den der Herr uns Menschen weist.“ Der Präses der Bayerischen Benediktinerkongregation wünschte den Benediktinern von St. Stephan, dass sie „Benedicti“ (Segensbringer) für die Menschen werden, und dass Jesus Christus in ihrem Wirken als der Herr aufstrahle.
An den Jubiläumsfeierlichkeiten nahmen zahlreiche Äbtissinnen und Äbte sowie Ordensangehörige der Bayerischen Benediktinerkongregation teil. Ehrengäste waren Bischof em. Dr. Viktor Joseph Dammertz OSB und Weihbischof Josef Grünwald.
Beim Festakt zum Jubiläum betonte der Abt von St. Stephan, Theodor Hausmann: „Jedes Jubiläum ist ein Neuanfang. So wie das Volk Israel im Buch Levitikus überzeugt ist, dass jeder Generation vom Herrn ein Neuanfang geschenkt wird, so haben auch wir Benediktiner in regelmäßigen Abständen die Chance, alles Erworbene, auch manches zum Ballast Gewordene, abzulegen und einen Neuanfang zu wagen.“
Dr. Achim Budde, Privatdozent am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie der Universität Bonn, erläuterte in einem Festvortrag die Liturgie des Stundengebetes: „Das monastische Stundengebet ist nicht nur etwas für Mönche, sondern für alle getauften Christen. Der ‚kleine Gottesdienst für zwischendurch’ ist eine heilsame, unterbrechende und orientierende Kraft.“
Zur Geschichte des Klosters St. Stephan in Augsburg:
Vor 175 Jahren sind aus dem Kloster Metten und aus österreichischen Stiften Benediktiner nach Augsburg gekommen, um in St. Stephan auf Wunsch König Ludwigs I. einen neuen Benediktinerkonvent zu gründen. St. Stephan war die erste Abtei in Bayern, die nach der Säkularisation wieder errichtet wurde.
Die Geschichte der Benediktiner in Augsburg geht bis ins Jahr 1006 zurück, als Bischof Brun von Augsburg Benediktinermönche zu den Gräbern der Bistumspatrone Ulrich und Afra holte.
Heute zählt der Konvent von St. Stephan 15 Mönche im Alter von 31 bis 85 Jahren. Neben der Tätigkeit im Gymnasium und Internat arbeiten die Benediktiner als Gärtner, Altenpfleger und als ehrenamtliche Seelsorger.
Das Kloster bietet für Interessenten auch „Kloster auf Zeit“ und Einkehrzeiten an. Seit 1997 können Gäste im Gästehaus „St. Benedikt“ übernachten.