Bischof Bertram reist nach Litauen
Bischof Dr. Bertram Meier wird in seiner Eigenschaft als Weltkirchenbischof der Deutschen Bischofskonferenz vom 18. bis 20. Oktober nach Litauen reisen. Der Besuch dient vor allem dem Austausch mit den führenden Vertretern der katholischen Kirche in dem baltischen Land. Zentrale Themen sind die Entwicklung der Kirche in Litauen und Deutschland sowie die gemeinsamen europäischen Schritte auf dem Weg zur Weltsynode 2023, die sich mit den Fragen der Synodalität befassen wird. Bischof Bertram: „Litauen ist, wie seine baltischen Nachbarn, ein kleines, aber wichtiges Land. Das gilt für die katholische Kirche, die hier so vital und beeindruckend den Kommunismus überlebt hat. Und es gilt ebenso auf der politischen Ebene."
Darüber hinaus werden auch der russische Krieg gegen die Ukraine und die schwierige sicherheitspolitische Situation der baltischen Region Gegenstand der Beratungen sein. „Litauen ist", so Bischof Bertram, „wie seine baltischen Nachbarn, ein kleines, aber wichtiges Land. Das gilt für die katholische Kirche, die hier so vital und beeindruckend den Kommunismus überlebt hat. Und es gilt ebenso auf der politischen Ebene: Wir Europäer erleben gerade, welche Bedeutung die Ostsee, das ‚Baltische Meer‘, für unsere Sicherheit und unsere Zukunft hat."
Litauen ist unter den baltischen Ländern das einzige mit einer starken katholischen Prägung, bedingt auch durch seine gemeinsame Geschichte mit Polen. Die katholische Kirche überstand die Verfolgung im Kommunismus, die erst mit der wiedergewonnenen staatlichen Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1991 endete. Seither blüht das Glaubensleben auf. Vor allem durch das Hilfswerk Renovabis konnte die Kirche in Deutschland dabei Unterstützung leisten.
Bischof Bertram wird in Vilnius mit Erzbischof Gintaras Linas Grušas, dem Vorsitzenden der Litauischen Bischofskonferenz und der Konferenz der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), und weiteren litauischen Bischöfen zusammenkommen. Gesprächspartner ist auch der Apostolische Nuntius für das Baltikum, Erzbischof Petar Antun Rajic. Darüber hinaus ist eine Begegnung mit Katholiken im ländlichen Raum vorgesehen. In der litauischen Hauptstadt wird Bischof Meier zudem ein Familienzentrum der Erzdiözese Vilnius besuchen, das derzeit einen wichtigen Anlaufpunkt für Geflüchtete aus der Ukraine darstellt.
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche beabsichtigt, sich vor Ort auch ein Bild der gewandelten sicherheitspolitischen Lage und der damit einhergehenden Konsequenzen zu machen. Dazu gehört eine Begegnung mit deutschen Soldaten des NATO-Kontingents in Rukla. Im Hinblick auf die künftige politische und kulturelle Entwicklung des mittel- und osteuropäischen Raums misst der Bischof Litauen eine besondere Bedeutung zu: „Das Land liegt an der Schnittstelle von Ost und West, historisch verbunden mit Polen und Skandinavien, aber auch mit Russland, und hat damit eine Vermittlerfunktion. Litauen kann uns helfen, Russland besser zu verstehen. Und die Erfahrungen der litauischen Christen können, so hoffe ich, auch dazu beitragen, Brücken zwischen den christlichen Kirchen der westlichen und der östlichen Tradition zu bauen.“