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Wichtiges
Diözesaner Medientag

Tipps und Kniffe für die Pressearbeit vor Ort

15.10.2022

Beim Diözesanen Medientag im Haus Sankt Ulrich haben sich an diesem Samstag fast hundert Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter/-innen aus dem Bistum Augsburg mit verschiedenen Fragen und Themenfeldern der kirchlichen Medien- und Öffentlichkeitsarbeit auseinandergesetzt. Zahlreiche Workshops und eine Podiumsdiskussion prägten den Tag inhaltlich.  

„Schön, dass Sie heute in so großer Anzahl gekommen sind und sich professionelles ‚Know-How‘ für die Medienarbeit aneignen möchten“, richtete sich Ulrich Bobinger, Leiter der „Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien im Bistum Augsburg“, in seiner Begrüßung an die zahlreich Engagierten aus den Pfarreien vor Ort. Der Tag solle die Möglichkeit geben, etwas zu lernen, sich gegenseitig auszutauschen und zu vernetzen. Medienarbeit sei nicht nur die Aufgabe der diözesanen Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sondern „Aufgabe von Ihnen und uns allen“, betonte er und gab Einblicke in die Situation der heutigen Medienlandschaft und Entwicklung der Tageszeitungen in den vergangenen 30 Jahren. Er wies dabei auf einen zunehmenden Auflagenschwund von Printmedien, die Stärke der Lokalzeitungen und den Aufschwung digitaler Angebote sowie sozialer Medien hin. 

Als Kirche in den Medien sichtbar bleiben: Darum ging es bei der Podiumsdiskussion zum Abschluss des Tages (Foto: Maria Rösch/pba)
Als Kirche in den Medien sichtbar bleiben: Darum ging es bei der Podiumsdiskussion zum Abschluss des Tages (Foto: Maria Rösch/pba)

Wie es angesichts dieser Entwicklungen gelingen kann, in den Medien als Kirche und Pfarrei sichtbar zu bleiben, darüber tauschten sich Ulrich Bobinger sowie die neue Geschäftsführerin des Sankt Ulrich Verlags, Ruth Klaus, zusammen mit Thomas Nahrmann von der Abteilung Personal-, Organisations- und Pastoralentwicklung im Bistum Augsburg, bei einer Podiumsdiskussion aus. „Tue Gutes und rede darüber“, sei eine bekannte, aber noch immer gültige Botschaft, wies Thomas Nahrmann hin. „Das muss noch mehr passieren. Über unseren internen Kern müssen wir noch weitere Menschen erreichen.“ Als „entfernt“ zu definieren seien dabei mittlerweile auch Mitglieder der Pfarrei, die keinen Kontakt mehr mit der Kirche suchen würden.

„Storytelling“ sei deshalb ein Stichwort, das für die Pressearbeit immer wichtiger werden, betonte Ruth Klaus. Dies bedeute, die Geschichte hinter der aktuellen Nachricht größer zu erzählen. Für Engagierte sei wichtig, die Presse immer vorab über stattfindende Veranstaltung zu informieren. „Einfach mitdenken, was die Medienvertreter brauchen könnten“, so Klaus. Dazu gehöre auch, Türen zu öffnen und sie niedrigschwellig zu unterstützen: „Am Abend noch auf eine Mail antworten oder Drehgenehmigungen bereitstellen“, nannte sie als einfache Beispiele. Kirchenspezifische Themen seien nicht nur für die eigenen Redaktionen des Sankt Ulrich Verlags interessant, sondern auch in den unternehmerischen Beteiligungen wie etwa a.tv oder hitradiort1 gefragt. „Es ist wichtig, dass wir hier Mitgesellschafter sind, weil dadurch auch Wertediskussionen in der jeweiligen Redaktion verortet sind“, betonte die Geschäftsführerin.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten blieb den Teilnehmer/-innen auch Zeit, um sich gegenseitig auszutauschen (Foto: Maria Rösch / pba)
Zwischen den einzelnen Programmpunkten blieb den Teilnehmer/-innen auch Zeit, um sich gegenseitig auszutauschen (Foto: Maria Rösch / pba)

Auf fehlende finanzielle und personelle Ressourcen, um die Pressearbeit vor Ort überhaupt leisten zu können, wiesen hingegen mehrere Stimmen aus dem Publikum hin. Es fehle oft an Support und nötigem Know-How, betonten die Engagierten. Thomas Nahrmann wies an dieser Stelle auf ein Baukastensystem hin, das derzeit in Planung sei und Pfarreien die Öffentlichkeitsarbeit erleichtern soll. Auch Ulrich Bobinger konnte den Ehrenamtlichen ein geplantes Schulungsangebot der „Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien“ auf Dekanatsebene in Aussicht stellen. Es wird unterschiedliche Themenfelder abdecken und kostenfrei zur Verfügung stehen. Ein „Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit“ mit zahlreichen Infos rund um die Medienarbeit ist bei der diözesanen Abteilung bereits jetzt abrufbar.       

Jede Menge Tipps und Kniffe für die Pressearbeit konnten sich die Teilnehmer/-innen auch heute den ganzen Tag über mitnehmen. Neben Informationsständen, an denen sich diözesane Medienangebote vorstellten, hatten sie die Möglichkeit, an über zehn Workshops unterschiedlicher Themenrichtungen teilzunehmen.

Trotz Kamera souverän auftreten: Beim Interviewtraining wurde genau dies eingeübt. (Foto: Maria Rösch / pba)
Trotz Kamera souverän auftreten: Beim Interviewtraining wurde genau dies eingeübt. (Foto: Maria Rösch / pba)

Beim Interviewtraining mit der Redaktionsleiterin von katholisch1.tv, Birgit Geiß, ging es etwa um ein souveränes Auftreten vor Kamera und Mikrophon. Wie man sympathisch und kompetent rüberkommt, durften die Teilnehmer/-innen gleich selbst vor der Linse üben und ausprobieren. Eine „Schreibwerkstatt“ mit Nicolas Schnall, stellvertretender Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien im Bistum, lieferte das entscheidende Handwerkszeug für eine gelungene Pressearbeit.

Das Thema „Social Media“ wurde ebenfalls großgeschrieben. Drei Workshops, die unterschiedliche Felder abdeckten, standen zur Auswahl: Neben Tipps zum Erstellen von „Storys“ und „Reels“ in der App Instagram, erklärte Anna Parschan, Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk, die Grundlagen der Foto- und Videografie mit dem Smartphone. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in die Welt der „Sozialen Medien“ wie zum Beispiel Facebook oder Instagram bot der Social-Media-Manager des Bistums, Andreas Ihm, allen Neueinsteigern in dieses Metier.

Stolz präsentieren diese Beiden Schokolade und Kaffee im selbst gestalteten Layout. (Foto: Maria Rösch/pba)
Stolz präsentieren diese Beiden Schokolade und Kaffee im selbst gestalteten Layout. (Foto: Maria Rösch/pba)

Mit Werbemitteln Lust auf den Glauben zu machen und Lernen was beim Layout wichtig ist, stand beim Workshop von Kommunikationsdesignerin Iris Hahn von der „Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien“ ganz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer konnten sich am Gestalten einer Bio-Schokolade und einer fair gehandelten Packung Kaffee ausprobieren. Infos zum Aufbau einer eigenen Homepage mittels des Content-Managements „Wordpress“ vermittelte Gerhard Kinader, Web-Developer beim Sankt Ulrich Verlag. Praktische Anregungen zur Optimierung des eigenen Pfarrbriefs erhielten die Engagierten im Workshop des überdiözesanen Portals „pfarrbriefservice.de“. Viktoria Zäch, Redakteurin in der „Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien im Bistum Augsburg“, stellte Tricks und Kniffe vor, den Pfarrbrief als interessantes und lesenswertes Medium zu gestalten. 

Im Foyer stellten sich die verschiedenen Medienangebote der Diözese Augsburg vor. (Foto: Maria Rösch / pba)
Im Foyer stellten sich die verschiedenen Medienangebote der Diözese Augsburg vor. (Foto: Maria Rösch / pba)

Was bei der Veröffentlichung von Texten und Bilder aus rechtlicher Sicht zu bedenken ist, darüber berichtete Diözesanrechtsrätin Christina Lorenz. Sie rückte dabei vor allem die Rechte von Urhebern und abgebildeter Personen in den Mittelpunkt. Auch datenschutzrechtliche Vorgaben sind bei der Öffentlichkeitsarbeit stets mit zu bedenken, wies Michael Billhardt von der diözesanen Abteilung „Datenschutz“ in seiner Themen-Einheit hin. Inwiefern der Klima- und Umweltschutz ein wichtiger Teil der kirchlichen Medienarbeit sein kann, stellte der Klimaschutzmanager der Diözese, Max Markmiller, vor. So gab er Anstöße für Pfarrei-Veranstaltungen, Aktionen sowie die Gestaltung von Materialien im Sinne der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“.            

Der Diözesane Medientag fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Organisiert wurde er von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien im Bistum Augsburg unter der Leitung von Ulrich Bobinger.