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Synodaler Weg

Bischof Bertram: „Synodalität bewegt"

12.03.2023

Augsburg (pba). Bischof Dr. Bertram Meier hat nach dem Ende der fünften Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt/Main ein sehr persönliches Fazit gezogen. „Ich bin erleichtert“, sagte er, und: „Synodalität will geübt sein. Auf diesem Gebiet stehen wir noch am Anfang. Hier sind wir Lernende. Wir erfahren: Synodalität heißt nicht gemeinsam stehen, sondern miteinander gehen. Synodalität bewegt.“

Lesen Sie hier das komplette Statement des Bischofs:

„Ich bin erleichtert. Trotz aller Spannungen und Kontroversen, die in der Luft lagen, sind wir beisammengeblieben. Es gab keinen Eklat. Alle Texte, die auf der Tagesordnung der 5. Vollversammlung des Synodalen Weges standen, wurden nach ausführlichen „Weggesprächen“, d.h. Aussprachen im Plenum und Debatten am Rand, mit meist überwältigender Mehrheit verabschiedet. Freilich wird es bei der Umsetzung keine „Schnellschüsse“ geben: Die Beschlüsse müssen sich dem internationalen Diskurs stellen – mit der Weltkirche und mit Rom.

Nur die Vorlage „Gemeinsam beraten und entscheiden“ wurde vertagt, d.h. als Arbeitsauftrag dem künftigen Synodalen Ausschuss weitergegeben. Für meine Person kann ich sagen, dass ich mich bemüht habe, nach bestem Wissen und Gewissen meine Stimme abzugeben. Dementsprechend habe ich differenziert votiert. Wo ich meinte, nicht zustimmen zu können, habe ich das auch getan.

Insgesamt herrschte bei der Versammlung große Übereinstimmung in dem Ziel, dass Synodalität als Lebensform der Kirche verstetigt werden soll. Das wünscht auch der Papst. Die Weltsynode 2023, an der ich als einer der drei Delegierten der Deutschen Bischofskonferenz teilnehmen darf, befasst sich mit dem Thema „synodale Kirche“. Synodalität will geübt sein. Auf diesem Gebiet stehen wir noch am Anfang. Hier sind wir Lernende. Wir erfahren: Synodalität heißt nicht gemeinsam stehen, sondern miteinander gehen. Synodalität bewegt.

Um in eine synodale Kirche hineinzuwachsen, braucht es Zeit und Geduld. Für die Diözese Augsburg hege ich den Wunsch, dass wir konkret anfangen: Die schon bestehenden Gremien auf den verschiedenen Ebenen sollen es sich zur Methode machen, synodal zu arbeiten. Das beginnt mit dem Hören. Das Motto unseres bevorstehenden Ulrichsjubiläums ist dafür eine Steilvorlage: mit dem Ohr des Herzens hören.

In verschiedenen Gremien, z.B. im Priesterrat und im Diözesanrat der Katholiken als dem obersten Laiengremium im Bistum, praktizieren wir das schon. Wir gestalten unsere Sitzungen, indem wir regelmäßig synodale Übungen machen, wenn wir einander zuhören und die verschiedenen Meinungen wohlwollend aufnehmen, um dann über den Weg der Unterscheidung verantwortet entscheiden zu können. Als Bischof fasse ich den Vorsatz, die Räte, die es im Bistum gibt, noch mehr ins Spiel zu bringen. Ich möchte ein gut beratener Bischof sein, der gemeinsam mit dem Volk Gottes von Augsburg den Weg des Glaubens geht. Denn der Bischof steht nicht über dem Volk, sondern geht mitten im Volk. Das wurde mir in Frankfurt erneut bewusst.“