Menü
Wichtiges
Bischof Konrad: „Gott zum Zuge kommen lassen“

Bischof Konrad Zdarsa mit großem Applaus im Augsburger Dom empfangen

Bischof Dr. Konrad Zdarsa (Mitte) segnet die Gläubigen im Augsburger Mariendom.
Bischof Dr. Konrad Zdarsa (Mitte) segnet die Gläubigen im Augsburger Mariendom.
13.09.2010

Augsburg (pba). Der zukünftige Diözesanbischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa, ist für drei Tage erstmals seit seiner Ernennung am 8. Juli 2010 offiziell zu Besuch im Bistum Augsburg. Im vollbesetzten Dom begrüßten ihn Diözesanadministrator Weihbischof Josef Grünwald und Dompropst Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger. Weihbischof Josef Grünwald wandte sich in seiner Begrüßungsrede an Bischof Zdarsa, den amtierenden Bischof von Görlitz: „Sie sind heute zu einer Visite in das Bistum Augsburg gekommen. Ein junges Bistum begegnet heute einem alten Bistum, wie sehr die Menschen in der Diözese Augsburg sich über Ihren Besuch freuen, mögen Sie an den zahlreichen Teilnehmern dieses Begrüßungsgottesdienstes ablesen.“

Zuvor hatten ihn die beiden Weihbischöfe, Domdekan Dr. Dietmar Bernt und das Augsburger Domkapitel in die Kathedrale, deren Patrozinium Mariä Heimsuchung ist, geleitet – umringt von zahlreichen Pressevertretern. Die Domsingknaben sangen „Jubilate Deo“ von Palestrina und „Ave Maria zart“. Bischof Konrad nahm das Marienthema auf und ermutigte in seinem Grußwort die Christen dazu, wie Maria Gott zu loben und zu preisen und seinen Willen zu tun. „Dies muss das Ziel all unseres Miteinanders werden. Jeder soll sich daher fragen, ob er nur seine Wünsche durchsetzen will, oder ob er Gott zum Zuge kommen lassen will.“ Sichtlich bewegt nahm der Bischof anschließend den lang andauernden Applaus der Anwesenden entgegen.

Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger war in seiner kurzen Begrüßung auf die Pflichten des Domkapitels eingegangen. Verantwortung für die Bischofskirche zu übernehmen, ein Beratungsgremium für den Diözesanbischof zu sein und das Chorgebet zu pflegen, das seien die wesentlichen Aufgaben des Domkapitels. „Diese drei Dinge möchten wir Ihnen heute als unseren Dienst versprechen“, sagte Weihbischof Losinger.

Vom Mariendom aus ging es in die Basilika St. Ulrich und Afra, in der bereits wieder viele Menschen auf Bischof Konrad warteten. Der „Hausherr“ der Basilika Monsignore Pfarrer Franz Wolf erinnerte in der teilweise noch eingerüsteten Basilika daran, dass auch die gesamte Kirche eine „Baustelle“ sei. Da sei es gut, Menschen zu haben, „die Baupläne lesen können.“ „Das erhoffe ich mir von unserem Bischof.“ In seiner kurzen Ansprache ging Bischof Konrad auf das Bild von den Bauplänen ein. „Ich denke bei Bauplänen aber vor allem an Pläne aus dem Metallgewerbe“, spielte er auf seinen erlernten Beruf als Dreher an. Bischof Konrad ist als Spätberufener Priester geworden. Damit Baupläne vorliegen, führte der Bischof weiter aus, brauche man aber Viele, die diese Pläne anfertigen.

Zusammen mit der Pfarrei St. Ulrich und Afra, der Bistumsleitung und allen Gläubigen betete der Bischof zum Abschluss in der Heiltumskammer der Basilika und über den Gräbern der Augsburger Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpert.

Stadtpfarrer Wolf segnete mit dessen Einverständnis den Bischof und die anwesende Gemeinde mit dem Ulrichskreuz. Anschließend zeigte er Bischof Zdarsa die Kreuzreliquie des Heiligen Ulrich.

Als Willkommensgeschenk überreichte Wolf dem Bischof einen Abguss einer Ulrichsfigur, die sich in 28 Metern Höhe im Deckengewölbe der Basilika St. Ulrich und Afra befindet und erst bei den Renovierungsarbeiten freigelegt wurde.

Am Ende des Nachmittages dankte Bischof Zdarsa für das „herzliche tiefsinnige Willkommen“ und sagte: „Christen haben sehr wohl ihren Teil zu dieser Gesellschaft beizutragen. Wenn wir uns immer wieder versammeln und Gott lobpreisen, habe ich keine Sorge um diese Stadt, dieses Bistum und unser Land.“

Für den zweiten Tag seines Besuches hat Bischof Konrad Zdarsa Begegnungen mit der Bistumsleitung, mit verschiedenen Gremien der Diözese und mit der Presse vorgesehen.