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Wichtiges

Vom Leben gezeichnet

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© pixabay

Resilienz wird gerade in Krisenzeiten als notwendige Widerstandskraft gepriesen.
Sicher zu recht.
Und doch weckt die Wortwurzel Unbehagen: ‚resilire‘ (lateinisch) bedeutet zurückspringen, abprallen. Das Bild eines Stehaufmännchens und eines Gummiballs, der nach einem Aufprall wieder in seine ursprüngliche Form zurückfindet, illustrieren das Gemeinte.

Doch:
Ich möchte so nicht sein.
Ich möchte nicht, dass alles an mir abprallt und ich weiterlebe, als sei nichts geschehen.
Ich bin nicht die unverwundbare Heldin.

Ich möchte – um Gottes Willen – Mensch sein:

Berührbar: für die Wunder des Lebens und für seine dunklen Seiten.
Ich will mit-lachen und mit-leiden
Ich darf weich sein und verletzlich
Ich will mich fallen lassen können
Ich bin bedürftig und stark und schwach und alles gleichzeitig.

Das Leben zeichnet mich – ich trage Narben und Wunden.
Das ist meine Würde. Einzigartig.

Solidarität mit Thomas: was sollte man von Christus, dem Auferstandenen, ohne Wundmale auch halten?

Text: Margret Färber, Leiterin KITApastoral