Menü
Wichtiges
Tag der Priesterjubilare

Das Glaubensbekenntnis mit Leben füllen

18.07.2024

Augsburg/St. Ottilien (pba). Sich an die eigene Priesterweihe erinnern, die gemeinsame Zeit als Seelsorger Revue passieren lassen, durch die Begegnung miteinander gestärkt in die Zukunft gehen: Das alles stand an diesem Donnerstag im Zentrum des Tags der Priesterjubilare in St. Ottilien, den Bischof Bertram zusammen mit Erzabt Wolfgang Öxler, Priesterseelsorger Pfarrer Wolfgang Schneck und den Geistlichen beging, die heuer auf mehrere Jahrzehnte im priesterlichen Dienst zurückblicken. Auftakt und Höhepunkt war der Festgottesdienst in der Klosterkirche, den er in Dankbarkeit für die vielen Jahrzehnte der Treue mit den Jubilaren feierte.

Dabei schrieb der Bischof ihnen als Wunsch ins Stammbuch, dass sie trotz aller Widrigkeiten und Kritik von außen auch weiterhin authentisch und glaubwürdig Jesus nachfolgen mögen. Um dieses Anliegen zu untermauern nahm er das Messiasbekenntnis des Apostels Petrus aus dem Lukasevangelium zum Leitfaden seiner Predigt. Mit der Frage, die Jesus zuvor seinen Jüngern stellte „Für wen haltet ihr mich?“ habe er damals nicht nur die Jünger provoziert, sondern auch wir müssten uns noch heute von ihr provozieren lassen. „Ihr, liebe Brüder, habt diese Provokation angenommen. Ohne eine persönliche Beziehung zu Jesus kann ein lebenslanger Weg als Priester nicht gelingen. Er wird zum Holzweg“, betonte der Bischof im Rückblick auf die vielen Jahrzehnte des Engagements der Jubilare im priesterlichen Dienst.

Wer das Bekenntnis des Petrus verkürze, verwässere dadurch den christlichen Glauben. „Worte allein reichen nicht. Es geht um das glaubwürdige Zeugnis.“ In dem Punkt lasse nicht nur die Kirche hierzulande, sondern auch in anderen Ländern vieles zu wünschen übrig. Bischof Bertram wurde deshalb deutlich und appellierte an seine Mitbrüder: „Wir brauchen eine Offensive der Glaubwürdigkeit!“ Die Glaubensformel auszusprechen sei richtig und wichtig, doch das allein reiche nicht, so der Bischof. „Die Leute merken, ob wir authentisch sind. Machen wir uns nichts vor: Uns selbst können wir vielleicht täuschen, andere aber meist nicht.“

Der Bischof selbst sei froh über das Petrus-Bekenntnis, denn dadurch habe der Apostel die Vorlage für unser eigenes Bekenntnis gegeben. Doch eines müsse damit auch klar sein: „Damit sind wir nicht zum Papagei erniedrigt, der nur nachplappert, was ihm ein anderer vorsagt. Unser Auftrag ist es, dieses Credo mit Leben zu füllen.“ So dankte er den Jubilaren für ihr persönliches Glaubensbekenntnis und Zeugnis im Leben. „Das ist ein starkes Statement. So seid Ihr lebendige Visitenkarten Jesu.“ Authentisch Christ und glaubwürdig Hirte zu sein sei eine Herausforderung, der sich jeder immer wieder aufs Neue zu stellen habe, so Bischof Bertram.

Gleichzeitig mahnte er aber auch zur Selbstvergewisserung. So sei manche Kritik an Papst, Bischöfen, Priestern und Diakonen durchaus legitim, da sie aufrütteln könne. „Es ist gut, dass wir nicht sakrosankt auf einer Säule stehen, selbst, wenn wir eine sakramentale Weihe empfangen haben. Nehmen wir Kritiker ernst, aber lassen wir uns im Glauben nicht verwirren! Halten wir dem Credo der Kirche die Treue!“, richtete er sich mit eindringlichen Worten an die Jubilare, die vom Herrn provoziert, exponiert und engagiert zum Dienst an den Menschen bestellt seien.

Im Anschluss an den Gottesdienst ging es mit einem Stehempfang im Garten des Exerzitienhauses weiter, wo der mitbrüderliche Austausch von Erinnerungen und Erlebnissen auf dem gemeinsamen Weg über das Mittagessen hinaus fortgesetzt werden konnte. Zudem erhielten die Jubilare neben einem Buchgeschenk und der Predigt des Bischofs eine Urkunde als Anerkennung für ihren jahrzehntelangen Dienst.

Unter den Priestern, die an diesem Tag und bei den von der Priesterseelsorge angebotenen Besinnungstagen in der Erzabtei St. Ottilien auf 25, 40, 50, 60, 65, 70 und mehr Jahrestage ihrer Weihe zurückblickten, waren Ordensobere, ein Domkapitular, Professoren sowie dutzende Pfarrer, Ordenspriester und Ruhestandsgeistliche aus dem Bistum.

 

Die Weihejubilare im Überblick:

 

73 Jahre

Pfarrer i.R. BGR Helmut Bullinger

 

71 Jahre

Studiendirektor i.R. BGR Johann Wiedemann

 

70 Jahre

Studiendirektor i.R. Walter Hroß

Studiendirektor i.R. Michael Kögl

Pater Peter Schütz CMF

        

65 Jahre Priester

Pfarrer i.R. Berthold Grabs

Pfarrer i.R. Hans Gündele

Pfarrer i.R. Otto Lutz

Pfarrer i.R. Herbert Schuler

Pfarrer i.R. Jakob Ziegler

60 Jahre Priester

Pfarrer i.R. Willi Berchtold

Pater Benedikt Grimm OFM

Pfarrer i.R. Gabriel Haf

Diözesanpräses i.R. Josef Hosp

Pfarrer i.R. Hans Kloning

Pfarrer i.R. Alfons Klotz

Pfarrer i.R. Karl Miller

Pfarrer i.R. Matthias Prestele

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Günter Süss

Pfarrer i.R. Norbert Wahl

 

50 Jahre Priester

Pfarrer Joachim Dosch

Pfarrer i.R. Gottfried Fellner

Pater Rolf Fuchs SAC

Pfarrer i.R. Bernhard Kügler

Pater Prof. em. Dr. theol. Dipl.-Soz.-Päd. Raimund Luschin SDB

Pfarrer i.R. Hermann Neuß

Pfarrer i.R. Andrzej Pela

Prof. em. Dr. hist. eccl. Dr. theol. habil. Petar Vrankic

Pfarrer i.R. Dr. theol. Hermann Wohlgschaft

Pfarrer i.R. Franz Wolf

Pfarrer i.R. Xaver Wölfle

Provinzial Pater Ferdinand Zech CPPS

Pfarrer i. Dr. Ryszard Iwan

 

40 Jahre Priester

 

Pfarrer Pater Prof. Dr. theol. Lothar Bily SDB

Pfarrer Horst-Lothar Borchert

Kaplan Dr. theol. Simon Matondo Tuzizila

Pfarrer i.R. Dieter Meier

Pater Rupert Prusinovsky OSB

Pfarrer Hubert Ratzinger

Pfarrer Johannes Rauch

Pfarrer Michael Saurler

Domkapitular Walter Schmiedel

Pfarrer Daniel Maria Schmitt

Pfarrer i.R. Joachim Schnitzer

Pfarrer i.R. Mladen Znahor

 

25 Jahre Priester

 

Pfarrer Martin Bestele

Pfarrer Frank Deuring

Dekan Werner Dippel

Abt Markus Eller OSB

Pater Wolfgang Mathias Hubert OSB

Kaplan Pater Sunoj John OSH

Pater Ulrich Keller O.PRAEM.

Pater Reinhold Maise SAC

Pfarrer Victor Roger Nkou Fils

Pfarrer Pater Victor Kingsley Onwugigbo SMMM

Pfarrer Bernd Reithemann

Pfarrer Serge Kongolu Senzedi