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Doppelte Freude: Patrozinium und 60 Jahre Kirchweih

07.07.2024

Neuburg (pba). Zwei Feste auf einmal sind in der Kirche St. Ulrich in Neuburg an der Donau an diesem Sonntag gefeiert worden: Neben dem Patrozinium wurde auch das 60-jährige Kirchenjubiläum begangen. Die Kindergartenkinder begrüßten Bischof Dr. Bertram Meier mit einem Ulrichslied, der den festlichen Gottesdienst zusammen mit Militärpfarrer Frank Schneider, Pfarrer Gerd Zühlke und Diakon Hubert Seitle zelebrierte.

Der Kirchenbau ist einem großen Zelt nachempfunden. Der Neubau wurde notwendig, nachdem der Neuburger Stadtteil „Ostend“ entstanden war und so wurde 1964 die Kirche dem Heiligen Ulrich geweiht, der zugleich auch der Bistumspatron ist. Die Kirche ist ebenfalls Garnisonskirche des katholischen Militärpfarramtes Neuburg/Donau. Viele Soldatinnen und Soldaten haben hier in diesem Stadtteil und in dieser Kirche Heimat gefunden und engagieren sich auch ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde.

Auf das Leben und Wirken des heiligen Ulrich ging Bischof Meier in seiner Predigt ein, der von 923 bis 973 fünfzig Jahre lang Bischof von Augsburg war. Er umschrieb Ulrich als „mutig, sozial, europäisch… ein Mann, der ganz viele Fähigkeiten und Stärken in sich vereinte“, und meinte, dass dieser aber auch Schwächen hatte. „Auch er war nicht frei von Fehlern, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass er sich als junger Mann aufgrund seiner adligen Abstammung zu fein war, unter seinem Vorgänger, Bischof Hiltine, zu arbeiten, den er als nicht standesgemäß erachtete.“

Der Bischof ist sich sicher, dass Gott immer wieder Menschen sende, um uns zu helfen, nicht in die Irre zu gehen und richtige Entscheidungen zu treffen. „Wenn es um wirklich wichtige Fragen geht, die unseren Glauben und unser Seelenheil betreffen, sprechen wir in der Kirche von Propheten.“ Der heilige Ulrich empfehle daher, mehr „mit dem Ohr des Herzens“ zu hören. Das bedeute „einander gut zu zuhören, sich zu bemühen, den anderen zu verstehen, und im friedlichen Dialog danach zu suchen, welchen Weg Gott uns im Heiligen Geist weisen möchte.“

Wir seien als Menschen also dann wirklich stark, meinte Bischof Meier weiter, „wenn wir uns unserer eigenen Schwächen wohl bewusst sind und uns mit aller Kraft darauf konzentrieren, dem Beispiel Jesu nachzufolgen, der ganz aus der Beziehung zu Gott, seinem Vater, lebte.“

Er zitierte dabei Paulus: „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Kor 12,10), schreibt er, und will damit sagen, dass die entscheidende Kraft unseres Lebens nicht aus uns heraus, sondern allein vom Herrn komme. Demzufolge blühe auch eine Pfarrgemeinde immer dann auf, wenn Menschen sich aufmachen und dem Vorbild Jesu in Wort und Tat folgen, wie es die Zeitgenossen über den heiligen Ulrich bezeugen“, sagte Bischof Bertram zu den Gläubigen.

Er dankte von Herzen den engagierten Gläubigen von St. Ulrich und sagte wörtlich: „Schön, dass Sie sich alle mit Ihren von Gott geschenkten Stärken einbringen und so zu einer lebendigen Gemeinschaft beitragen […] Auch die Form dieser Kirche will es uns deutlich machen: Ein ‚Zelt Gottes auf Erden‘ (Offb 21,3), ein Ort, an dem die Menschen sich geborgen fühlen und die Nähe des Herrn spüren können.“

Beim Betreten der Kirche sticht die mächtige Rückwand im Altarraum ins Auge. Von dem Münchener Bildhauer Elmar Dietz aus Sandstein gestaltet, zeigt die Majestas Domini, Christus als Allherrscher; unter seinen Füßen die Weltkugel, mit der Linken das Evangelienbuch auf das Knie stützend, umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten: Markus der Löwe, für Matthäus der Engel/Mensch, für Lukas der Stier und für Johannes der Adler.

Der Neuburger Bildhauer Max Faller hat den Tabernakel und das Ambo gefertigt. Bruder Benedikt OSFS hat die Gestaltung der Fenster hinter dem Altar entworfen.

 

Lesen Sie hier die Predigt im Wortlaut: