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Wichtiges
Aus den Sachausschüssen

Fachgespräch zur Studie „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann“

Vortrag Dr. Einsiedel
Vortrag Dr. Einsiedel, © Diözesanrat, Dr. Mazenik
31.05.2023

Die Beschäftigung mit der sozial-ökologischen Transformation hat der Sachausschuss „Weltkirche, Mission, Entwicklung, Frieden, Umwelt“ zu einem Schwerpunktthema seiner Arbeit in der nächsten Zeit auserkoren. In einem ersten Schritt hat er deswegen Dr. Stefan Einsiedel vom Zentrum für Globale Fragen der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München zu einem Fachgespräch eingeladen.

In seiner Enzyklika „Laudato si“ aus dem Jahr 2015 ruft Papst Franziskus die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft ausdrücklich dazu auf, den Wandel hin zu einem für Mensch und Natur sozialverträglichen Wirtschaften zu vollziehen und damit zu einem guten Leben für alle innerhalb planetarischen Grenzen. Mit der Herausforderung, wie das gelingen kann, hat sich eine Kommission renommierter Fachleute unterschiedlicher Fachdisziplinen im Auftrag der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz auseinandergesetzt. Ihre Erkenntnisse legten sie im Juni 2021 in ihrer Studie „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann“ vor.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter wirkte an ihrer Abfassung auch Dr. Stefan Einsiedel mit. Im Rahmen der Sitzung des Sachausschusses Mitte Mai stellte er zunächst kompakt und äußerst versiert die Ergebnisse der Studie vor. Demnach identifiziert sie anhand zentraler Handlungsfelder (Energiewende, Konsum- und Mobilitätswende, Agrarwende) Hindernisse für eine notwendige sozial-ökologische Transformation. Auf dieser Basis werden „Stellschrauben“ benannt, um Innovationen zügig und wirksam voranzubringen. Dazu gehören gemäß der Studie beispielsweise die Schaffung eines Ordnungsrahmens, die gerechte Verteilung von Zumutungen, die Förderung von Transparenz und die stärkere Teilhabe bei Transformationsprozessen.

Darüber hinaus untersucht die Studie die Rolle und Bedeutung der Religionsgemeinschaften und Kirchen für eine ökologische Zukunftsgestaltung. Dabei habe die katholische Kirche als „Global Player“ ein besonderes Potenzial, um einen spezifischen Beitrag zur Ausgestaltung der Transformation zu leisten. Abschließend ermutigt die Studie die Kirchen mit konkreten Vorschlägen u. a. aus den Bereichen des kirchlichen Gebäude- und Flächenmanagements, der Kirchenfinanzen und des Beschaffungswesens zu einem entschiedenen Handeln.

Letztere Aspekte waren dann auch zentraler Gegenstand bei der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion. Dabei richtete sich immer wieder der Blick auch auf die Einflussmöglichkeiten der Pfarreien vor Ort im Allgemeinen und der Verantwortung des Diözesanrates im Speziellen. Das will der Sachausschuss weitergehend diskutieren, um konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und anzupacken.

Christian Mazenik