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Flüchlinge in Greifenberg

04.12.2015

Flüchtlinge in Greifenberg

Die Themen Asyl und Flüchtlinge sind nun in Greifenberg angekommen. Landrat und Gemeinde informierten über die Pläne. Gemäß den offiziellen Mitteilungen werden im Dezember oder Januar etwa fünfzig Asylsuchende nach Greifenberg kommen, wohnen werden alle in der Gemeinschaftsunterkunft, die derzeit in der Ortsmitte vorbereitet wird.

Der Zerfall der Staaten wie Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan, der Diktator in Eritrea, der Bürgerkrieg in Somalia sind die Ursachen für den anhaltenden Flüchtlingsstrom nach Europa. Vielen der Flüchtlinge die jetzt auf dem Weg sind, ist in den Lagern das Geld ausgegangen, da keine Verdienstmöglichkeiten mehr bestanden und das Ersparte aufgezehrt wurde. So versuchen sie in ihrer Verzweiflung nach Europa zu gelangen.

Wir können die Sache auch nochmal von einer anderen Seite betrachten. Die Flüchtlinge bezahlen mindestens 3000 Euro an Schlepper. Kurz nachgeschaut bei den Airlines, dafür bekommt man einen Flug in der Ersten Klasse von jeder Destination des Nahen/Mittleren Ostens nach jedem Flughafen Europas. In das Flugzeug einsteigen darf aber nur, wer ein gültiges Visum vorzeigen kann. So machen sich vorwiegend die Männer auf den gefährlichen und langen Weg nach Europa. Frauen und Kinder, die eigentlich zuerst aus den Gefahrengebieten rausgebracht werden sollten, müssen manchmal unbehütet zurück bleiben.

Einige Bürgerinnen und Bürger aus Greifenberg organisierten weitere Informations-veranstaltungen. Eine Initiative „Helferkreis Asyl Greifenberg“ hat sich zusammen-gefunden und am 3. Dezember wurde begonnen sich zu strukturieren und Aufgaben aufzuteilen.

Als vorrangige Aufgaben wurden definiert: Sprachkurse, Unterstützung bei Behördengängen, Verwaltung und Lagerung der Spenden, Beschäftigung und Jobs in der Wartezeit bis über den Antrag auf Asyl entschieden ist. Dazu noch ein Team, welches für das notwendige Gerüst von IT und Kommunikation sorgt. Diese fünf Organisationgruppen sind aufgestellt und beginnen ihre Arbeit.

Als Pfarrgemeinde stellen wir das Rupert-Mayer-Haus für Deutschkurse zur Verfügung, in Nebenräumen der Kirche wird eine weitere Kleiderkammer eingerichtet.

Von den Mitgliedern unserer Pfarrgemeinde haben einige im Helferkreis bereits Aufgaben übernommen. Es wird aber immer noch Unterstützung benötigt, alle die helfen wollen oder können sind weiterhin willkommen. Insbesondere für die Übernahme von Patenschaften werden noch Frauen und Männer benötigt. Für jeweils eine kleine Gruppe von Flüchtlingen sollen zwei Paten miteinander zuständig sein und ihnen bei der Integration und dem Zurechtfinden in Deutschland behilflich sein. Entscheidend ist dabei, dass es gelingt, ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Für die Asylbewerber ist Deutschland ein fremdes Land. Sie wissen wenig über unsere Kultur und wie unser gemeinschaftliches und gesellschaftliches Leben organisiert ist. Wichtig ist es, durch ein entgegenkommendes Begegnen ein Kennenlernen zu ermöglichen. Die Flüchtlinge können bei einem gemeinsamen Spaziergang in Greifenberg und Umgebung den Ort und die Infrastruktur kennenlernen. Wir können ihnen Hinweise geben zum Einkaufen für den täglichen Gebrauch. Die Vereine können den Flüchtlingen anbieten bei ihnen mitzumachen.

Von Seiten der Wirtschaft wird der Aspekt betont, die Flüchtlinge erhöhen die Zahl der Erwerbstätigen in den kommenden Jahren, aber wir sollten in Kopf behalten, es sind Menschen gekommen, nicht nur Arbeitskräfte.

Vor einem Monat war der Tag des Heiligen Martin. Wir Christen sollten ihn als Vorbild nehmen und teilen mit denen die zu uns kommen und Nichts haben.

Vorurteilsfrei, offen und wahrnehmbar hilfsbereit wollen wir den Fremden begegnen.

Wenn Sie im „Helferkreis Asyl Greifenberg“ tätig sein wollen, sprechen Sie uns an. Telefon und E-Mail sind auf der Umschlagrückseite des Pfarrbriefes oder rufen Sie im Pfarrbüro an, Telefon 08192 500.