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Wichtiges
Die Karwoche beinhaltet den Grund christlichen Glaubens

Gottesdienste im Augsburger Mariendom in der Karwoche und zu Ostern

15.04.2011

Augsburg (pba). Die Karwoche, die Zeit zwischen Palmsonntag und Ostersonntag, dient dem Gedächtnis des Leidens Christi, das mit dessen messianischem Einzug in Jerusalem begann. Die Liturgie in der Karwoche enthält die zentrale Aussage des christlichen Glaubens: „Gottes Sohn hat durch sein Sterben und seine Auferstehung den Tod besiegt und dadurch die Menschen erlöst.“ Damit ist sie weit mehr als eine Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Der Name „Karwoche“ ist abgeleitet von dem althochdeutschen Wort „kara“ – die „Sorge“ oder „der Kummer“. Das Gedächtnis an das Leiden Christi steht in direktem Zusammenhang mit dem Preisen seiner Auferstehung, dem Grund für das Osterfest.

Gottesdienste zur Karwoche und zu Ostern 2011 im Augsburger Mariendom:

Palmsonntag, 17. April, Palmprozession und Pontifikalamt mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und den Weihbischöfen, Beginn 9.30 Uhr

Mit dem Palmsonntag, in diesem Jahr am 17. April, beginnt die Karwoche. Am Palmsonntag werden Palmzweige gesegnet. In einer Prozession der Gemeinde, bei der die Gläubigen ihre gesegneten Zweige mit sich führen, wird dem triumphalen Einzug Jesu Christi in Jerusalem gedacht. Das Evangelium am Palmsonntag zeugt vom Schicksal Jesu während der Karwoche.

Mittwoch der Karwoche, 20 April, Chrisammesse mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und den Weihbischöfen, Beginn 10 Uhr

Am Mittwoch der Karwoche zelebriert in katholischen Bischofskirchen, so auch im Augsburger Mariendom, der Diözesanbischof mit Konzelebranten die Chrisammesse oder lateinisch „missa chrismatis“. Während dieser Messe wird das Heilige Salböl „Chrisam“ für das gesamte Bistum für das kommende Jahr geweiht. „Chrisam“ wird als Sinnbild des Heiligen Geistes für Tauf- und Firmsalbungen, bei Priester- und Bischofsweihen und für Katechumenen- und Krankensalbungen verwendet.

Gründonnerstag, 21. April, Feier des Letzten Abendmahls Jesu, Pontifikalamt mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und den Bischöfen, Beginn 19 Uhr

Am Gründonnerstag, „grün“ vom mittelhochdeutschen „grinen“ – „klagen“, wird im Hochgebet während der Eucharistiefeier an die Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl Jesu in Jerusalem erinnert. Mit dem Gründonnerstag beginnt das „Triduum Sacrum paschale“, das wichtigste Fest der römisch-katholischen Kirche. Das Triduum beginnt als liturgische Zeiteinheit der drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn mit dem Abend des Gründonnerstags und endet am Abend des Ostersonntag mit der Vesper. Um es Jesus gleich zu tun, der am Abend vor seinem Tod den 12 Aposteln die Füße wusch, wird beim Gottesdienst bei 12 Männern durch den Priester ebenfalls eine Fußwaschung vorgenommen. Mit der Fußwaschung der Apostel setzte Jesus ein Zeichen der Demut und der Wichtigkeit, sich den Mitmenschen als dienlich zu erweisen.

Am Ende der Messe am Gründonnerstag wird aus Gründen der Trauer und in Erinnerung an die Entblößtheit Jesu Christi am Kreuz das Allerheiligste, der eucharistische Leib Christi an einen anderen Ort verbracht. Der Altar bleibt leer so wie der Tabernakel, der von nun an bis zur Osternacht leer und offen steht. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken werden zur Vergegenwärtigung der Einsamkeit Jesu Christi am Kreuz nicht gespielt und geläutet bis zum „Gloria“ in der Osternacht.

Karfreitag, 22. April, Stundengebet mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Beginn 8 Uhr; Karfreitagsliturgie mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und Predigt von Dompropst Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Beginn 15 Uhr.

Karfreitag ist der Gedenktag des Sterbens Jesu Christi. Da Jesus gemäß Überlieferung in der Bibel um die „neunte Stunde“ gestorben ist, wird in den Pfarreien meistens um drei Uhr nachmittags ein Gottesdienst gefeiert. Dabei handelt es sich aber um keine Eucharistiefeier, sondern um eine Liturgie zur Erlösung der Menschen. Diese besteht aus einem Wortgottesdienst, der Kreuzverehrung und der Kommunionfeier. Zur Kreuzverehrung, bei dessen Anblick die Gläubigen Jesus Christus als Erlöser in stillem Gebet verehren, wird ein verhülltes Kreuz zum Altar getragen und durch den Priester enthüllt. Dabei singt er dreimal: „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt“. Die Gemeinde antwortet: „Kommt lasset uns anbeten“ und kniet zur Verehrung nieder.

Zur Kommunion wird das Kreuz am Altar aufgerichtet. Die Kommunion wird aus dem Nebentabernakel, in den die sie an Gründonnerstag verbracht worden war, zum Altar getragen. Nach einem Vaterunser wird die Kommunion an die Gläubigen ausgeteilt.

Karsamstag, 23. April, Stundengebet mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Beginn 8 Uhr; Feier der Osternacht mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und den Weihbischöfen, Beginn 21.30 Uhr

Karsamstag ist in liturgischer Hinsicht der stille Tag im Kirchenjahr und neben Karfreitag der einzige Tag im Jahr, an dem keine Heilige Messe gefeiert wird. Es ist der Tag, an dem Jesus Christus den Menschen gleich verstorben ist, also „hinab gestiegen ist in das Reich das Todes“. Karsamstag ist deshalb von Bedeutung, da Jesus Christus an Ostern von den Toten auferstanden ist und nicht etwa als Sterbender vom Kreuz direkt aufgefahren ist in den Himmel. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag endet die Karwoche.

Ostersonntag, 24. April, Pontifikalgottesdienst mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und den Weihbischöfen, Beginn 9.30 Uhr

Ostermontag, 25. April, Pontifikalamt mit Dompropst Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Beginn 9.30 Uhr

Das Osterfest ist das höchste und älteste Fest des Kirchenjahres. An ihm wird die Auferstehung des am Kreuz gestorbenen Jesus Christus gefeiert. Der Glaube an die Auferstehung von den Toten und an das ewige Leben ist das Fundament des christlichen Glaubens. An Ostern erklingen Gloria und Halleluja wieder feierlich.

Die Osternacht, die Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, ist eine Nacht der Wache für den Herrn. Wie die Knechte im Gleichnis (Lk 12,35ff) mit dem brennenden Licht in der Hand gewartet haben, bis der Herr kommt und sie an seinen Tisch lädt, so warten heute auch die Gläubigen mit brennenden Lampen auf den Herrn, damit er sie bei seiner Wiederkunft wachend findet und einlädt, an seinem Tisch Platz zu nehmen.

Die Feier der Osternacht darf nicht vor Einbruch der Dunkelheit am Karsamstag beginnen und nicht nach der Morgendämmerung des Ostersonntags enden. Die liturgische Feier beginnt mit der Segnung des Osterfeuers und der Bereitung der Osterkerze, als Symbol für Christus, das Licht, die dann in einem feierlichen Einzug ins Gotteshaus getragen wird.

Die katholische Kirche feiert den großen Sieg Christi über Sünde und Tod. Im Wasser der Taufe hat der Christ denselben Weg begonnen. Darum versammelt sich in der Osternacht die Gemeinde, um neue Zuversicht zu gewinnen, dass sie mit Christus an das Ziel der Pilgerschaft gelangen wird.