Kenianerin Joyce Mwikali zu Gast im Bistum Augsburg
Augsburg (pba). Am kommenden Sonntag, 20. März 2011, wird die diesjährige Fastenaktion in der Pfarrei St. Michael Schwabmünchen für die Diözese Augsburg eröffnet. Unter dem Motto „Menschenwürdig leben – überall!“ ruft das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheit in der Welt in der diesjährigen Fastenzeit auf.
Anlässlich der Eröffnung ist derzeit auf Einladung von Misereor Joyce Mwikali aus Kenia zu Gast in der Diözese Augsburg.
Der Leiter des Referats für Weltkirche und Beauftragter für Misereor, Prälat Dr. Bertram Meier, erklärte am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs, dass mehr als eine Milliarde unserer Schwestern und Brüder in Afrika, Asien und Lateinamerika in Stadtvierteln leben, die aus Abfallmaterialien der reichen Bevölkerungsschicht errichtet sind. Er begrüßte Joyce Mwikali: „Ich freue mich, dass wir heute einen Gast aus Kenia bei uns haben und aus erster Hand erfahren können, wie es vielen Frauen und Männern an den Stadträndern geht.“
Wie Projektpartner von Misereor Menschen in dieser oft menschenunwürdigen Situation zur Seite stehen, davon berichtete Mwikali. Aufgewachsen in einer ländlichen Gegend, zog sie als junge Frau in das Armenviertel Korongocho bei Nairobi. Sie verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Honig. „Nach den Präsidentschaftswahlen 2007 gab es gewaltsame Konflikte zwischen verschiedenen Volksgruppen. Ich setzte mich ein, um wieder Frieden herzustellen. Ich gründete Tanz- und Trommlergruppen mit Mitgliedern unabhängig der ethischen oder religiösen Herkunft,“ erzählte Joyce Mwikali. „Wir versuchen beispielsweise auch durch den Verkauf von Taschen aus Zementsäcken oder Schmuck unsere Lebensumstände zu verbessern.“
Außerdem organisiert Joyce Mwikali zusammen mit Frauen und Priestern Gottesdienste, in denen sie für Frieden beten. Sie gründete die Gruppe AMKO (Amani Mashinani Korogocho), die mit zahlreichen Aktionen versucht, den Frieden wiederzustellen.
Durch die finanzielle Unterstützung von Misereor ist es den Mitgliedern von AMKO möglich, einheitliche T-Shirts zu tragen. „Wir sind sehr stolz auf die T-Shirts, denn sie sind ein äußeres Zeichen für unser Anliegen, den Frieden, und wir können von anderen von weitem als ‚Friedensstifter’ erkannt werden.“
Mit der diesjährigen Fastenaktion richtet das katholische Hilfswerk Misereor den Blick auf die schnell wachsende extreme Armut in Ballungsgebieten. Mit vielen sozialen Projekten in den Slums versucht Misereor, die Lebensumstände der Bewohner zu verbessern.
Im Bistum Augsburg führt die Fastenaktion das Referat Weltkirche der Diözese Augsburg zusammen mit Pax Christi Augsburg durch.