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Wichtiges
Ulrichsmedaille an Edeltraud Wohlfarth verliehen

Langjähriges Diözesanratsmitglied geehrt

13.07.2023

Im Rahmen eines Festaktes im Haus St. Ulrich hat Bischof Dr. Bertram Meier mitten in der Ulrichswoche am 5. Juli 2023 sechzehn Persönlichkeiten aus dem Bistum für ihr Engagement in Kirche und Gesellschaft ausgezeichnet. Mit der Ulrichsmedaille wurde Edeltraud Wohlfarth ausgezeichnet, die in den 1980er und 1990er Jahren im Diözesanrat mitarbeitete. Besonders hervorgehoben wurden ihre Verdienste um die deutsch-tschechischen Beziehungen. Mit hoher Einsatzfreude engagiert sie sich bis heute im Schulhilfswerk für das Bistum Königgrätz e.V., das vom Diözesanrat getragen und verwaltet wird.

Bei seiner Begrüßung stellte Bischof Dr. Bertram Meier ganz bewusst Psalm 115 an den Beginn des Abends: „Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, sondern Dich und Deinen heiligen Namen.“ Bei aller Diskussion um die Sinnhaftigkeit, Persönlichkeiten zu ehren, gab er zu bedenken, dass es guttue, Gesten der Wertschätzung und Anerkennung zu setzen. Dies sei auch der Grund dafür, warum gerade jetzt während der Ulrichswoche, diese Gelegenheit ergriffen werde. „Ich bin davon überzeugt, dass es bei aller Ehrung von Persönlichkeiten nicht um Namen allein geht. Sondern jeder Name beinhaltet auch ein Hinterland, das mit ausgesagt ist. Allein könnte man das gar nicht“, sagte Bischof Bertram mit Blick auf die Familienmitglieder und engen Gefährten der Geehrten.

Die Laudatio auf Edeltraud Wohlfarth begann Bischof Bertram mit der Würdigung ihrer Mitwirkung im Diözesanrat der Katholiken von 1982 bis 1994. In dieser Zeit arbeitete sie als von Bischof Stimpfle hinzuberufenes Mitglied auch aktiv in der Vorstandschaft mit. Als Mutter von drei Kindern lag ihr, wie Bischof Bertram herausstellte, insbesondere das Thema Familie am Herzen. Daher wirkte sie im Sachausschuss „Ehe und Familie“ mit und war zeitweise dessen Leiterin. Neben ihrem Engagement in der Betreuung der Spätaussiedler seit Anfang der 90er Jahre würdigte Bischof Bertram insbesondere die Verdienste von Frau Wohlfarth um die Schulpartnerschaft mit der tschechischen Diözese Königgrätz: „Seit mehr als 30 Jahren werden die dortigen kirchlichen Schulen durch das vom Diözesanrat getragene Schulhilfswerk unterstützt, dessen Gründung maßgeblich auf ihre Initiative zurückgeht. Bis heute organisiert und begleitet Edeltraud Wohlfarth mit großem Elan den Schüleraustausch und die alljährlichen Auftritte des Schulchores des bischöflichen Gymnasiums Königgrätz in unserem Bistum.“ Abschließend stellte er in seiner Lobrede die engagierte Augsburgerin als „ein leuchtendes Beispiel für grenzüberschreitenden Dialog und Völkerverständigung“ heraus und schloss mit dem Wunsch: „Möge ihr Vorbild ausstrahlen und viele dazu anspornen, selbst Aktionen und Begegnungen dieser Art zu initiieren!“

Die Geehrte zeigte sich beim anschließenden Stehempfang sehr gerührt über die hohe Auszeichnung: „Es freut mich sehr, dass durch diese Ehrung mein Engagement insbesondere für die bischöflichen Schulen im Bistum Königgrätz anerkannt wird.“ Zugleich gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sie „noch recht lange weitermachen kann. Dazu gebe ihr“, wie sie betonte, „die Ehrung am heutigen Tage Kraft und vor allem Sicherheit dahingehend, dass der Diözesanrat ihre Arbeit auch weiterhin so tatkräftig unterstützen wird.“

Beim Festakt zugegen war auch die Diözesanratsvorsitzende Hildegard Schütz, die sich hocherfreut über die Ehrung zeigt: „Die Verleihung der Ulrichsmedaille an Frau Wohlfarth würdigt die unbenommen hohen Verdienste und ihren jahrelangen, unermüdlichen Einsatz für Aussöhnung und Verständigung. Wie aktuell und dringlicher denn je das in Europa ist, zeigt sich traurigerweise mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Ich danke ihr für die geleistete Arbeit und gratuliere ihr von Herzen!“

Mit Edeltraud Wohlfarth erhielten bei der Feierstunde sechs weitere Personen die Ulrichsmedaille als höchste Auszeichnung des Bistums Augsburg. Zudem wurden sechs Priester zu „Bischöflichen Geistlichen Räten“ ernannt. Unter ihnen auch der Verbändereferent des Bistums Augsburg, Domvikar Dominik Zitzler, und der Vorsitzende des Priester- und Diakonenvereins, Pfr. Dr. Markus Schrom, der seine Erfahrungen in der Seelsorge als hinzugewähltes Mitglied im Sachausschuss „Evangelisierung und Pastorale Fragen“ einbringt. Darüber hinaus wurden drei Personen mit dem päpstlichen Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ geehrt, das von Papst Leo XIII. 1888 als Anerkennung für besondere Dienste in den Anliegen von Papst und Kirche gestiftet wurde.

In Anbetracht der Ehrungen insbesondere der Laien unterstreicht die Diözesanratsvorsitzende: „Die Würdigungen offenbarten ein vielfältiges und breites Engagement gerade der Laien. Einmal mehr war ich zutiefst erstaunt und zugleich erfreut, mit welch hohen, gerade auch zeitlichen Einsatz die Ehrenamtlichen sich mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen in den Pfarreien vor Ort, auf Diözesanebene oder in den Verbänden einbringen. Für mich ist das ein deutliches Zeichen: Kirche lebt! Kirche sind wir alle. Gemeinsam als Laien und Priester gestalten wir die Kirche“, so Hildegard Schütz.

 

Einen Bericht über den Festakt mit den Namen aller Geehrten und ihren Laudationes finden Sie hier.

 

Dr. Christian Mazenik