Podiumsdiskussion im Rahmen der Jugendwerkwoche im Bistum Augsburg
Augsburg (pba). Noch bis zum 2. März 2011 findet im Bistum Augsburg die Jugendwerkwoche des Bischöflichen Jugendamtes der Diözese Augsburg und des BDJK im Bistum Augsburg statt. Im Rahmen der jährlich stattfindenden größten Fortbildungsveranstaltung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der kirchlichen Jugendarbeit im Bistum Augsburg diskutierten am 28. Februar Philosophen, Medienethiker, Politiker, Geistliche, pastorale Laienmitarbeiter und eine Jugendliche das Thema „Jugend und Web 2.0“.
Zuvor und während der Diskussion konnten Fragen der Teilnehmer an der Jugendwerkwoche 2011 per SMS an die Diskutanten gestellt werden. Diesen Fragen stellten sich der Leiter des Kolping-Bildungshauses in Wertach, Gerwin Reichart, der Philosoph Pater Stefan Oster SDB, die Jugendlich Internet- und „Facebook“-Nutzerin Christina Achter aus der Diözesanregion Altbayern, Br. Christian Lucya MSC, Referent in der Oase Steinerskirchen und Internetseelsorger für Jugendliche, der Webentwickler Klaus M. Brantl und Professor Michael Will, Ministerialrat im Bayerischen Innenministerium und der Philosophie-Professor Pater Rüdiger Funiok SJ von der Hochschule für Philosophie in München. Zu den wesentlichen Fragen zählten : „Muss und darf Kirche als Institution in Netzwerken wie ‚Facebook’ vertreten sein?“ und „Welche Funktion hat das Internet in der Jugendseelsorge?“. Professor Funiok vertrat dazu die Auffassung, als Institution solle die Kirche auf einen „Facebook“-Account verzichten, wenn aber der einzelne, insbesondere der jugendliche, Christ in diesem sozialen Netzwerk Diskussionen zu Glaubensfragen anstoße, sei dies durchaus wünschenswert.
Übereinstimmend kamen die Diskutanten zu dem Schluss, dass Kirche im Internet und in den sozialen digitalen Netzwerken wie ‚Facebook’ vertreten sein sollte und darüber für Jugendliche erreichbar sein sollte. Gleichzeitig stellte die Runde klar, dass das Internet Mittel zum Zweck bleiben müsse und sich darin keine Parallelwelt, auch nicht in der Internetseelsorge, entwickeln dürfe. Vielmehr gehöre es auch zur Aufgabe des Internetseelsorgers, Jugendlichen Grenzen des Internetkonsums und eine sinnvolle Alternative zur Freizeitgestaltung „offline“ aufzuzeigen.