Prälat Meier: „Viel Lärm im Namen Jesu Christi“
Augsburg (pba). Heute ist in der Pfarrgemeinde St. Martin in Tussenhausen im Dekanat Mindelheim die diözesane Rätschaktion 2011 eröffnet worden. Die Aktion, bei der mit großen und kleinen Holzrätschen Lärm erzeugt und traditionell Spenden für Hilfsprojekte gesammelt werden, wurde von Kindern und Jugendlichen (vorwiegend Ministranten) aus Tussenhausen und Umgebung in Anwesenheit des Leiters des Diözesanreferates Weltkirche, Prälat Dr. Bertram Meier, dem Regionaldekan der Region Memmingen-Unterallgäu, Bischöflichen Geistlichen Rat Pater Johannes Schaber, und dem Pfarrer der Gemeinde Tussenhausen St. Martin, Dick Richard, heute offiziell gestartet.
Zur Eröffnung nahmen die Kinder neben vielen kleineren Rätschen auch die wohl größte Rätsche der Welt in Betrieb. Sie ist drei Meter lang und zwei Meter hoch, wiegt etwa 200 kg und muss von mehreren Ministranten gemeinsam angetrieben werden. Domkapitular Prälat Bertram Meier lobte die Kinder und Jugendlichen: „Während des Kirchenjahres tut Ihr Euren Dienst als Ministranten in aller Stille. Wenn aber die Glocken in der Karwoche schweigen, macht Ihr den Lärm im Namen Christi, um auf die Nöte anderer Kinder aufmerksam zu machen.“
Seit über zehn Jahren laden die aktion hoffnung, das diözesane Referat Weltkirche und das Bischöfliche Jugendamt alle Ministranten der Diözese dazu ein, den alten Brauch des Rätschens während der Kartage zu pflegen und damit einen Beitrag zur kirchlichen „Eine-Welt“-Arbeit zu leisten. Unter dem Motto „Jugend hilft Jugend“ sammeln die Ministranten Spenden für ihr Engagement und teilen diese solidarisch mit den Kindern und Jugendlichen in Afrika, Südamerika oder Osteuropa.
In diesem Jahr unterstützt die Rätschaktion das Projekt der Salvatorianer „Alsa Buhay“ auf den Philippinen. In dem Slum „Parola“ in Manila wird damit die Möglichkeit geschaffen, dass Jugendliche neben dem staatlichen Schulsystem einen guten Schulabschluss schaffen können. von den etwa 30.000 Jugendlichen in diesem Slum geht nur rund die Hälfte zur staatlichen Schule. Davon schaffen aber nur 20 Prozent der Schüler einen Abschluss, weil oft das Geld in den Familien fehlt, um die Kinder regelmäßig lernen zu lassen.