„Der Altar ist ein Tisch der Sehnsucht“
Die Gemeinde in Ellzee bei Ichenhausen hat einen neuen Mittelpunkt: Am 2. Adventssonntag hat Bischof Bertram in einem Festgottesdienst den neuen Altar und den ebenfalls neu geschaffenen Ambo in der Pfarrkirche St. Katharina geweiht und gesegnet. Die Feier der Altarweihe war dabei für ihn „eine Art vorgezogenes Weihnachtsfest“ - und noch eine weitere Besonderheit, war es doch die erste Altarweihe für ihn als Bischof.
„Gott verändert die Welt!“, betonte der Bischof eingangs in seiner Festpredigt. Die Sehnsucht nach dem Herrn und seinem die Welt verändernden Wirken sei dabei eine treibende Kraft, die selbst wiederum in uns Menschen für Aufbruch und Veränderung sorge: „An uns liegt es nicht gelähmt, gekränkt und enttäuscht zu bleiben, sondern uns einen inneren Ruck zu geben und aufzubrechen dorthin, wohin uns die Sehnsucht treibt.“
Gerade in der vierten Welle der Corona-Pandemie müssten wir uns trauen, in die uns manchmal lähmende Ungewissheit „unsere Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben, nach der Geborgenheit in Gott zuzulassen“, so Bischof Bertram. Dabei sei diese Sehnsucht keine Einbahnstraße, denn gerade das nahende Weihnachtsfest zeige es: „Gott kommt unserer Sehnsucht entgegen, er wird Mensch unter Menschen.“
Die Altarweihe könne dabei fast als eine Art vorgezogenes Weihnachtsfest gedeutet werden: „Wir warten auf den Herrn, wir bereiten die Tafel für das Fest mit ihm, wir weihen den Altar als Tisch der Sehnsucht.“ Die Besprengung des Altarsteins mit Weihwasser und seine Salbung mit Chrisam bereite den Tisch vor, auf dem Jesus Christus in der Eucharistiefeier in Leib und Blut gegenwärtig werde. Dieses den Sinnen entzogene und nur im vertrauensvollen Glauben wahrnehmbare Geschehen mache den Stein zum Zeichen für die göttliche Gegenwart Christi.
Nach der Predigt vollzog Bischof Bertram die Segnung des neuen Ambos sowie die feierliche Altarweihe, die in dem Sakrament der Eucharistie ihren eigentlichen Höhepunkt erreichte. Nach der Anrufung der Heiligen Gottes wurde die Altarmensa mit Weihwasser besprengt und mit Chrisam gesalbt und damit zum Symbol für Christus als eigentlichen Hohepriester gemacht. Das Verbrennen von Weihrauch in der Mitte und an den vier Ecken des Zelebrationsaltars deutete auf das Opfer Christi hin sowie auf die Gebete der Gläubigen, die zu Gott emporsteigen. Im Weihegebet erbat der Bischof den Segen Gottes: „Dieser Altar sei die Mitte unseres Lobens und Dankens.“ Das Auflegen der Altartücher sowie das feierliche Entzünden des Altarlichts an der Osterkerze schloss die sogenannte „Zurüstung des Altars“ ab, die in die erste Feier der Eucharistie am Ellzeer Tisch des Herrn überging und damit die Altarweihe vollendete.
Die Pfarrkirche St. Katharina in Ellzee geht auf eine spätmittelalterliche Kapelle zurück und wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Die ursprünglich zur Pfarrei Ichenhausen gehörende Gemeinde wurde im 19. Jahrhundert zur Pfarrkuratie und 1922 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Seit 2015 gehört Ellzee zur Pfarreiengemeinschaft Ichenhausen.