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Der Sonntag der Weltmission nimmt Hilfsprojekte in Tansania in den Blick

Anton Stegmair, Dr. Christoph Goldt, Father Firmati Tarimo aus Tansania, Pfarrer Dr. Ulrich Lindl (v. links). Foto: Romana Kröling / pba
Anton Stegmair, Dr. Christoph Goldt, Father Firmati Tarimo aus Tansania, Pfarrer Dr. Ulrich Lindl (v. links). Foto: Romana Kröling / pba
07.10.2015

Augsburg (pba). Jedes Jahr im Oktober wird weltweit der Sonntag der Weltmission begangen - die größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Heuer wird der Weltmissionssonntag am 25. Oktober gefeiert und steht unter dem Leitwort „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“. Das internationale katholische Missionswerk missio stellt dabei das ostafrikanische Land Tansania in den Mittelpunkt. Anlässlich des Monats der Weltmission ist Father Firmati Tarimo aus Tansania, Provinzial der Rosminian Fathers, in mehreren Pfarreien der Diözese Augsburg zu Gast, um über die Arbeit seines Missionsordens zu berichten. Gestern Nachmittag besuchte er die Abteilung Weltkirche der Diözese Augsburg.

Die Rosminian Fathers werden auch als „Gemeinschaft der Nächstenliebe“ bezeichnet und sind seit 1948 in Ostafrika in der Seelsorge tätig. Neben der Verkündigung des Evangeliums ist für Father Firmati die Gesundheitsversorgung deshalb ein zentrales Anliegen seiner Missionstätigkeit. Ihm ist es wichtig, sich um den ganzen Menschen zu kümmern: „Ein Mensch denkt nicht nur, sondern hat auch einen Körper.“ Dabei dürfe man den Kranken nicht einfach nur Medizin geben, sondern müsse ihnen zeigen, wie sie Krankheiten vermeiden können. „Man muss ihnen beispielsweise beibringen, sich und auch ihren Kindern die Hände vor dem Essen zu waschen“, sagte Father Firmati. Dafür sei einiges an Überzeugungskraft nötig: „Menschen, die an Wasserknappheit gewöhnt sind, dazu zu bringen, Wasser zum Händewaschen zu ‚verschwenden‘ ist schwierig.“ Vor allem müsse auch gewährleistet sein, dass genügend Wasserressourcen zur Verfügung stünden, betonte er.
Mit der Gesundheitsversorgung verbinden die Rosminian Fathers bereits ein weiteres zentrales Anliegen ihrer Missionstätigkeit: die Bildung. „Dies bedeutet aber nicht, den Kopf der Menschen mit Wissen zu füllen, sondern sie im Handwerk zu unterrichten, um ihnen zu helfen, ihr Leben in Zukunft leben zu können.“ Es müsse praktisches und nachhaltiges Wissen vermittelt werden, sagte er.

Pfarrer Dr. Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabteilung Kirchliches Leben im Bistum Augsburg, freute sich, dass mit Tansania ein Land in den Mittelpunkt gestellt wird, das Vorbildcharakter habe. Zwar gebe es dort akut keine Krisenherde, doch „Länder wie Tansania, in denen eine verlässliche Zivilgesellschaft und ein gutes Miteinander zwischen den Religionen und Stammeskulturen herangewachsen sind, dienen als positive Beispiele. Sie sind wichtige Stabilisatoren in instabilen Regionen“, erläuterte Pfarrer Dr. Lindl. Krisen könne man nur bewältigen, indem man auf andere Länder blicke, die diese bereits überwunden haben.

Dennoch sei auch Tansania dringend auf Hilfe angewiesen, stellte Pfarrer Dr. Lindl fest: „Wir wollen das Engagement von missio in Tansania weiter unterstützen, denn auch dort lebt ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und hat weniger als einen Euro am Tag zur Verfügung. Das Land und die Menschen brauchen unsere Hilfe.“

In den letzten drei Jahren habe missio 113 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund 1,8 Mio Euro in Tansania verwirklicht, erklärte Dr. Christoph Goldt, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei missio, beim gestrigen Treffen in der Abteilung Weltkirche. „Tansania ist ein Paradebeispiel, wie Weltkirche funktioniert“, sagte er und verwies auf die Nachhaltigkeit der Projekte.