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Wichtiges
Priesterweihe am 29. Juni

Die beiden Weihekandidaten stellen sich vor

23.06.2025

Augsburg (pba). Bischof Dr. Bertram Meier wird am Hochfest St. Peter und Paul, Sonntag 29. Juni, zwei Diakone zu Priestern weihen. In einem feierlichen Pontifikalgottesdienst um 14.30 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg werden Peter Schneider aus Ottobeuren und Josef Wagner aus Kühbach das Sakrament der Priesterweihe empfangen. 

Die Weiheliturgie wird von den Fernsehsendern augsburg.tv, allgäu.tv und K-TV übertragen sowie als Livestream auf der Bistumsseite, bei Facebook und katholisch1.tv zu sehen sein.

Die beiden Weihekandidaten stellen sich im Folgenden kurz vor. Neben den biografischen Eckdaten beantworten sie Fragen zu ihrem Berufungsweg, zu ihrem Fokus in der Seelsorge, dem gewählten Primizspruch und ihrer Sicht auf die Zukunft der Kirche.

 

Kandidaten für die Priesterweihe 2025_Peter Schneider (Foto Nicolas Schnall pba) (2)

Peter Schneider (44)

Heimatpfarrei: St. Alexander und Theodor, Ottobeuren

Schulbildung: Rupert-Ness-Gymnasium (Ottobeuren) und Vöhlin-Gymnasium (Memmingen)

Frühere Berufstätigkeit: Wissenschaftlicher Mitarbeiter LMU München (2011-2017)

Studium: Kath. Theologie in Augsburg und München

Pastorales Praktikum: PG St. Ulrich und Afra/St. Anton, Augsburg

Primiz: Sonntag, 6. Juli, 10.30 Uhr in der Basilika St. Alexander und Theodor, Ottobeuren

Nachprimiz: Sonntag, 13. Juli, 10.00 Uhr in St. Anton, Augsburg und Sonntag, 20. Juli, 10.30 Uhr in der Basilika St. Ulrich und Afra, Augsburg

Primizspruch: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3,16)

 

Sie haben zunächst eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen. Wie kam es dann dazu, dass Sie sich doch dafür entschieden haben, Priester zu werden?

Die wissenschaftliche Tätigkeit hat mir große Freude bereitet und mir die Möglichkeit geschenkt, die „Schatzkiste“ der Theologie tiefer zu entdecken. Dafür bin ich dankbar. Gleichzeitig wurde mir dabei zunehmend klar, dass die akademische Laufbahn persönliche Seiten an mir unerfüllt lässt, die mir sehr wichtig sind: das pastorale Dasein für andere und mit anderen sowie ein intensives geistliches Leben. Meine Beschäftigung mit den Kirchenvätern, allen voran mit Augustinus, hat mir die Bedeutung einer lebendigen Verbindung von Theologie und Seelsorge, von Geist und Herz nahegebracht. All das hat mir die Augen geöffnet für die Kraft, Schönheit und Lebendigkeit des kirchlichen Lebens; all das hat mir mein Herz und meinen Geist geöffnet für Christi Ruf, ihm nachzufolgen und ihm und den Menschen in seiner Kirche zu dienen – ganz konkret als Priester.

 

Im Pastoralpraktikum haben Sie ihre ersten Gehversuche in der Pfarrei gemacht. Worauf möchten Sie in der Seelsorge künftig besonderen Wert legen?

Ich habe in den Pfarreien ein großartiges ehrenamtliches Engagement kennengelernt und bin dort einem lebendigen Glauben in ganz verschiedenen Formen, einem spirituellen „Hunger“ und neuen Glaubensaufbrüchen quer durch alle Generationen begegnet. Entsprechend möchte ich in besonderer Weise Menschen auf ihrem Glaubensweg begleiten und sie in ihrem Glauben und Engagement fördern. Ich möchte auf das schöpferische Wirken des Heiligen Geistes in seiner Kirche achten und mit den Hauptamtlichen und den Glaubenden gemeinsam mitwirken an der Gestaltung eines lebendigen Kirche-seins im Heute. Das bedeutet für mich zentral, Menschen ganz konkret in Kontakt mit Jesus Christus zu bringen. Und das heißt für mich auch, mit ihnen zusammen das Leben aus der österlichen Freude des Glaubens heraus zu entdecken und zu leben.

 

Ihr Primizspruch aus dem Johannesevangelium lautet: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16) Was verbinden Sie mit dieser Textstelle?

Dieser Bibelvers ist für mich so etwas wie eine Art Kurzform dessen, was den Kern des christlichen Glaubens ausmacht. Es geht ganz zentral um die unfassbar große Liebe Gottes zu uns. Und diese Liebe begegnet uns ganz konkret in Jesus Christus. In ihm geht Gott für uns „all-in“. Von der Menschwerdung bis hin zu seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung macht uns Gott in Christus ein einziges großes Liebesangebot, das völlig neue Maßstäbe in dieser Welt setzt. Es geht um eine Liebe, die sich für uns gänzlich hingibt, weil sie uns ganz bejahen und ganz annehmen, und die uns nichts weniger als das Leben in seiner Fülle schenken möchte. Das ist die göttliche Liebesanfrage an uns – die größte und schönste aller Zeiten. Wir sind eingeladen, darauf im Glauben zu antworten. Darin kommt für mich die zentrale Kraftquelle und zugleich der Grundauftrag meines priesterlichen Dienstes in Kurzform zum Ausdruck.

 

Worauf hoffen Sie, wenn Sie an die Kirche im Jahr 2030 denken?

Ich hoffe auf eine mutige und beherzte Kirche, die in unserer Welt mit all ihrer Kraft und Kreativität für die großartige (Heils)Geschichte Gottes mit uns Menschen einsteht. Ich hoffe auf eine Kirche, die ihre Sendung, „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ zu sein, mit Liebe und Glaubenskraft überzeugend verwirklicht und die so in dieser Welt eine wahrhaft menschliche Lebensweise kultiviert, die sich aus der lebendigen Beziehung zu Gott speist. Und ich vertraue darauf, dass wir uns wie der gute Hirte Jesus Christus und mit ihm mutig auf die Suche nach den Menschen in ihrem konkreten Lebensalltag begeben, um mit ihnen gemeinsam – im Horizont ihrer Fragen und Sehnsüchte – den Glauben in seinem Reichtum, seiner Schönheit und seiner Kraft (neu) zu entdecken und zu leben.

 

 

Kandidaten für die Priesterweihe 2025_Josef Wagner (Foto Nicolas Schnall pba) (2)

Josef Wagner (26)

Heimatpfarrei: St. Magnus, Kühbach

Schulbildung: Deutschherren-Gymnasium, Aichach

Studium: Kath. Theologie in Augsburg und Madrid

Pastorales Praktikum: PG Königsbrunn

Primiz: Sonntag, 6. Juli, 10 Uhr in Kühbach

Nachprimiz: Sonntag, 13. Juli, 10.30 Uhr in der Pfarrkirche Maria unterm Kreuz, Königsbrunn

Primizspruch: „Gott ist mit uns.“ (Matthäus 1,23)

  

Mit dem Abizeugnis in der Hand direkt ins Priesterseminar: Was war für Sie als junger Mann der Impuls, Priester zu werden?

Ich durfte im „Offenen Seminar“ (OS), einer Jugendgruppe für Jungs in unserem Bistum, die Begeisterung junger Menschen für die Kirche erleben. Das hat mich angespornt und nicht mehr losgelassen. Die erste Motivation war eigentlich, mal auszuprobieren, ob das nicht ein Weg für mich wäre - noch ganz unverbindlich. Ich bin heute - acht Jahre später - Gott dankbar, dass er mir gezeigt hat, dass ich den Ruf hören durfte und ihn auch so gut gehen konnte.

 

Im Pastoralpraktikum haben Sie ihre ersten Gehversuche in der Pfarrei gemacht. Worauf möchten Sie in der Seelsorge künftig besonderen Wert legen?

Dass Zeit ist für die direkte Begegnung. Mir ist aufgefallen, dass tiefe Gespräche oft wegen mangelnder Zeit oder dem unpassenden zeitlichen Rahmen nicht zustande kommen, oder nicht passend geführt werden können. Ich würde mich freuen, so wirken zu können, dass für diese unmittelbare Begegnung Raum und Zeit bleibt.

 

Ihr Primizspruch aus dem Matthäusevangelium ist kurz und bündig und lautet: „Gott ist mit uns.“ (Mt 1,23). Warum haben Sie sich für diese Bibelstelle entschieden?

An dieser Stelle bin ich hängen geblieben, weil ich in der Rückschau zusammenfassend sagen kann, dass Gott immer der Gott an meiner Seite war. Und dass letztlich der Kern der menschlichen Existenz Gottes in Jesus Christus dieser Gedanke war, dass Gott mit uns ist. Nichts Anderes feiern wir in der Kirche. Wir erinnern an seinen Tod und seine Auferstehung und feiern in den Sakramenten, dass er ganz nah bei uns ist, in allen Lebenslagen.

 

Wenn Sie an die Kirche im Jahr 2030 denken, wovon träumen Sie?

Ich denke an eine Kirche, die Heimat ist für viele, die Beistand ist für viele. Eine Kirche, die ermöglicht, sich zuhause zu fühlen; ich träume von einer Gemeinschaft, die wirklich trägt, weil sich selbst jeder in ihr von Gott getragen weiß. Ein geistlicher Ort, der mitten in der Welt liegt, aber so weit ausstrahlt, dass Menschen sich von seiner guten Botschaft, von Jesus Christus angezogen fühlen.