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Wichtiges
Weltjugendtag

„Die Nähe Jesu verwandelt uns“

03.08.2023

Auf dem Weltjugendtag in Lissabon hat Bischof Bertram vor hunderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Katechese die Frage nach dem Ziel Gottes für unser menschliches Leben gestellt: „Dies ist tatsächlich die Frage, die alles entscheidet. Denn sie setzt voraus, dass ich bereit bin, mein Leben von Gott führen zu lassen.“

Gemeinsam mit zahlreichen Geistlichen beging der Bischof die Katechese mit anschließendem Gottesdienst auf dem Platz vor der Universität Lissabon. Mariens Wort bei der Hochzeit von Kana müsse auch heute Leitfaden für christliches Leben und Handeln sein: „Tue, was er, Jesus, Dir sagt!“ Wir alle seien eingeladen, dem Ruf Jesu zu folgen und uns zu Menschenfischern machen zu lassen. Dies sei aber nicht gleich als Verpflichtung zu verstehen, in die „große weite Welt“ hineinzuwirken: Oft seien es gerade die Herausforderungen des Alltags, in denen die Einladung Jesu zum Leuchten gebracht werden könne: „Worte überzeugen nicht, wenn das Leben dem nicht entspricht. Worte bleiben leere Hülsen, wenn sie nicht von Glaubenserfahrungen gefüllt sind.“

Dabei sei weniger oft mehr, wie wiederum das Beispiel der Gottesmutter zeige. Ihre stete und unbedingte Bereitschaft zur Nächstenliebe zeige uns konkret: „Schau, was Dein Mitmensch braucht, biete ihm Deine Hilfe an und Du wirst dankbar erkennen, wie Dein eigenes Leben dadurch reich wird.“ Tatsächlich seien Nächsten- und Gottesliebe sogar zwei Seiten derselben Medaille. „Wenn wir die Nähe Jesu suchen, dann verwandelt sie uns“ – unabhängig von unseren geistigen Gaben oder unserem handwerklichen Geschick, sondern einzig und allein aufbauend auf unserer Bereitschaft, diese Nähe zu suchen und auf sein Wort zu hören.

Christ sein bedeute, Botschafter der Freude sein, als Kind Gottes erkennbar zu werden und Jesu Einlass in unser Herz zu gewähren: „Feiern wir sozusagen Advent, Ankunft des Herrn, mitten im Hochsommer: Nutzen wir diese Zeit des Weltjugendtages, um Christus zu begegnen und Menschenfischer für IHN zu sein, indem wir der Einladung Marias folgen: Tue, was ER dir sagt.“

In der Predigt des anschließenden Gottesdienstes bezog sich der Bischof wiederum auf die biblische Erzählung der Hochzeit von Kana. So wie den Hochzeitsgästen dort der Wein ausgegangen sei, gehe auch heute Menschen allzu oft die Energie aus, etwa wenn sich Eheleute „leer geliebt“ hätten, wenn Eltern sich ausgebrannt und Jugendliche sich „verlebt“ fühlten oder wenn Nerven und Kräfte älterer Menschen aufgezehrt seien.

Katechese 1

Umringt von zahlreichen jungen Menschen sprach Bischof Bertram über eine geistliche Erneuerung der Kirche.

Hier zu dem fatalistischen Schluss zu kommen, dass Leben und Welt einfach so seien, gehe allerdings zu kurz: Auch wenn Jesus kein Wunderheiler sei, den man in der Not bestellt, so biete er in den Situationen unserer Erschöpfung doch an, Kummer, Trauer und Leid zu ihm zu tragen. So wie bei der Hochzeit von Kana Wasser in Wein verwandelt wurde, so könne Jesus unsere Schwäche in Freude wandeln. Diese Wandlung von Kana geschehe Tag für Tag auch heute noch, wenn erloschen geglaubte Kräfte wiederaufkommen, wenn vergangene Liebe neu erblüht, wenn Verbitterung der Freude weicht: „Bitten wir darum, dass Kana nicht nur in Galiläa liegt, sondern bei uns geschieht - hier und jetzt.“

Audioaufnahmen der Katechese und der Predigt finden Sie bei Radio Horeb auf dieser Seite.