Menü
Wichtiges
Unwetterschäden

„Dies horribilis“ in Benediktbeuern

28.08.2023

Das Salesianerkloster Benediktbeuern hat durch das Unwetter vom Samstag schwere Schäden erlitten. An nahezu allen Gebäudeteilen der oberbayerischen Klosteranlage wurden Fassaden und Dächer schwer beschädigt, ganze Fensterreihen drückte der Sturm ein. Generalvikar Monsignore Dr. Wolfgang Hacker machte sich einen ersten Überblick über das Ausmaß der Schäden. Bischof Dr. Bertram Meier, der sich derzeit im Ausland aufhält, reagierte angesichts der Bilder „sehr erschüttert“ und hat den Betroffenen sofort geschrieben.

Der Brief des Bischofs im Wortlaut: „Auch in meinem Urlaub in den Bergen haben mich die Bilder von den Verwüstungen, die das heftige Unwetter am letzten Samstag an Kirche und Kloster in Benediktbeuern, aber auch an allen anderen Gebäuden auf dem Gelände und im Ort hinterlassen haben, erreicht - und sehr erschüttert. Gerne würde ich kurzfristig nach Benediktbeuern kommen, um mir vor Ort ein Bild von den Schäden, aber auch dem großen Engagement aller Helferinnen und Helfer zu machen. Da mir dies nicht möglich ist, wende ich mich auf diesem Weg an Sie.

Der Leiter des Zentrums für Umwelt und Kultur Benedikt Hartmann begutachtet die Schäden im Dach der Einrichtung (Foto: Katrin Birk / Kloster Benediktbeuern)

Der Leiter des Zentrums für Umwelt und Kultur Benedikt Hartmann begutachtet die Schäden im Dach der Einrichtung (Foto: Katrin Birk / Kloster Benediktbeuern)

Zunächst und vor allem sage ich Ihnen und allen, die von diesem schrecklichen Unwetter betroffen sind, mein Gebet zu. Von Herzen wünsche ich Ihnen und allen Helferinnen und Helfern, die nun auf dem Klostergelände und darüber hinaus im Einsatz sind, Gottes Schutz und Segen, dazu die nötige Kraft und die Erfahrung, auch in dieser Situation von Gott getragen zu sein. Ich hoffe, dass die Schäden an den Gebäuden begrenzt werden können, Sie nun große Solidarität erfahren und das alles auch seelisch möglichst gut verkraften können.

Uns allen ist die Bedeutung der Schöpfung für unser aller Wohlergehen sehr bewusst. Mit dem Zentrum für Umwelt und Kultur sind Sie ja schon lang im Bereich der Bewusstseinsbildung tätig. Umso bitter, wenn ausgerechnet dieser Ort nun so dramatisch von den Naturgewalten getroffen wurde. Nochmals versichere ich Ihnen meine Verbundenheit im Gebet und grüße Sie herzlich, Ihr Bischof Bertram.“

Am Dienstag reiste Generalvikar Monsignore Dr. Wolfgang Hacker auf Einladung der Salesianergemeinschaft in Benediktbeuren zu dem Kloster und machte sich vor Ort selbst einen ersten Eindruck über das Ausmaß der Schäden an diesem „dies horribilis“ einerseits, aber auch das überwältigende Engagement der über hundert ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer andererseits: „Das ist ein wunderbares Zeichen von Solidarität und Unterstützung!“, betonte der Generalvikar angesichts der schweren Schäden vor allem an den nach Westen hin ausgerichteten Teilen der Klosteranlage. Vor allem das große Engagement zahlreicher jugendlicher Freiwilliger, die sich nach Kräften in den Absicherungsarbeiten einbrächten, hob er dabei besonders hervor. Auf professioneller Seite waren teils noch am Samstagabend Feuerwehr-, Bergwacht- und THW-Trupps aus dem ganzen südlichen Oberbayern in der Region eingetroffen; dazu kamen über dreißig speziell für den Klettereinsatz ausgebildete Polizeibeamte der alpinen Einsatzgruppen, die sich freiwillig zum Dienst im Kloster gemeldet hatten und noch am Dienstag damit beschäftigt waren, die beschädigten Dachflächen abzusichern und lose Dachschindeln zu entfernen.

Die Böden der Anastasiakapelle im Kloster sind mit Glassplittern übersät (Foto: Julian Schmidt / pba)

Die Böden der Anastasiakapelle im Kloster sind mit Glassplittern übersät (Foto: Julian Schmidt / pba)

Neben der Klosteranlage wurden auch die Basilika, das Zentrum für Umwelt und Kultur im östlichen Bereich der Klosteranlage sowie das Studentenwohnheim Adolph Kolping stark beschädigt, da die Wassermassen des Starkregens nach der Beschädigung der Dächer und Fenster nahezu unbehindert in die Gebäude eindringen konnten. Auf den Außenanlagen wurden Bäume entwurzelt oder knickten ein und versperrten Zugänge. Die Beseitigung der Schäden wird nach ersten Schätzungen Jahre dauern.

Im Anschluss besuchte der Generalvikar noch gemeinsam mit Pfarrer P. Bernhard Stiegler SDB den Ort Benediktbeuern, wo der Sturm an fast allen Privathäusern wie auch an der Pfarrkirche St. Benedikt und dem Pfarrhof ebenfalls schwere Schäden hinterlassen hatte. In der gesamten Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern haben darüber hinaus sämtliche kirchliche Gebäude, etwa in Bichl die Kirche St. Georg und das Benefiziatenhaus sowie in Kochel die Pfarrkirche St. Michael, das Pfarrhaus und das Pfarrheim mehr oder weniger großen Schaden genommen.

Weitere Infos zum aktuellen Stand der Dinge sind auf der Homepage des Klosters zu finden.