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Wichtiges

Diözesanrat setzt Zeichen gegen Antisemitismus

13.07.2022

„Es ist erschreckend, aber leider hat unser Projekt große Aktualität gewonnen. Wir wären froh, wenn es anders wäre!“, mit diesen Worten überreichte Bettina Götz, die Leiterin des Sachausschusses Ökumene, dem Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg, Hermann Bredl, einen Flyer zum Thema „Antisemitismus“ und nahm Bezug auf die aktuellen antisemitischen bzw. antiisraelischen Tendenzen, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten seien.

Die Initiative zur Auseinandersetzung mit dem Thema kam vor einigen Monaten aus dem Sachausschuss selbst. Hellhörig geworden durch die zahlreichen Meldungen in den Medien zum deutlichen Anstieg antisemitischer Straftaten entschieden sich die Mitglieder des Sachausschusses, im Namen des Diözesanrates einen Informationsflyer zu entwickeln, der Fakten und Hintergründe zum Antisemitismus beleuchten und gleichzeitig auch „Handlungsanweisung“ und weiterführende Hilfe bieten sollte. Unter dem plakativen Titel „Sag NEIN zu Antisemitismus“ entstand so eine kurze, informative Darstellung, die interessierten Einzelpersonen als Hilfestellung, aber insbesondere auch Multiplikatoren als Grundlage für ihre Arbeit dienen kann. Hermann Bredl, Antisemitismus-beauftragter der IKG Augsburg, betonte, dass er dankbar für diese Initiative sei. Ihm sei daran gelegen, ein niederschwelliges Netzwerk aufzubauen, das nicht nur auf Bayerischer- oder Bundesebene agiere, sondern in der Stadtgesellschaft, im Landkreis oder im Bistum Menschen zusammenbringe, die sich gegen den alltäglichen Antisemitismus zur Wehr setzten. Dieser zeige sich oft nur in kleinen, unbedachten und unreflektierten Äußerungen. Hier gelte es, die Menschen zu sensibilisieren und das Bewusstsein für Vorurteile zu schärfen. Er manifestiere sich aber auch in strafrechtlich verfolgbaren Delikten, die von Beleidigung über Sachbeschädigung bis hin zu Gewalttaten reiche. „Es ist wichtig, dass wir Geschlossenheit zeigen, Hand in Hand arbeiten und nicht zulassen, dass der Antisemitismus in Deutschland widererstarken kann“, erklärten die Vertreter der jüdischen Gemeinde und die Diözesanratsmitglieder bei ihrem Treffen. Sie vereinbarten, auch in Zukunft den Kontakt zu halten und gemeinsame Projekte zu fördern.

Der Flyer liegt in den evangelischen und katholischen Bildungshäusern und in der Synagoge Augsburg aus und kann beim Diözesanrat kostenfrei angefordert werden.

Susanne Kofend, Geschäftsführerin Diözesanrat