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Finanzen

Diözese Augsburg legt Jahresabschluss vor

13.09.2023

Augsburg (pba). Die Diözese Augsburg hat ihren Jahresabschluss 2022 vorgelegt. Danach betrug die Bilanzsumme der Diözese Augsburg als Körperschaft öffentlichen Rechts zum 31. Dezember 2022 803,3 Millionen Euro (2021: 779,3 Mio. Euro). Der Jahresabschluss wurde von den zuständigen diözesanen Gremien beschlossen und nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften erstellt. Wie in den Vorjahren hat er den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten.

Die geschäftliche Entwicklung der Diözese war im Jahr 2022 geprägt durch die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, die den pandemiebedingten Einbruch der beiden Vorjahre wieder aufholte. Das Kirchensteueraufkommen im Bistum Augsburg stieg nominell um 4,1 Prozent bzw. 15,4 Mio. Euro auf 391,92 Mio. Euro. Ursprünglich hatte man hier aufgrund wesentlich stärker erwarteter Auswirkungen der Corona-Pandemie einen Rückgang von rund 10,3 Mio. Euro erwartet. Die Aktivitäten der Diözese werden hauptsächlich aus Kirchensteuermitteln finanziert, die nahezu unverändert 86,7 % aller Erträge der Diözese ausmachen.

„Die finanzielle Entwicklung im vergangenen Jahr verlief erfreulicher als erwartet“, so Bischofsvikar Monsignore Walter Merkt. Laut Finanzdirektor Dr. Dominikus Kleindienst befinde sich das Kirchensteueraufkommen jedoch bereits seit Jahren inflationsbereinigt in der Rückwärtsbewegung und man dürfe nicht übersehen, dass der zu verzeichnende Jahresüberschuss zum Teil auf einen weitreichenden Bau-Stopp zurückzuführen ist. Kleindienst weiter: „Die Diözese Augsburg hat auch weiterhin den Anspruch, eine nachhaltige Haushaltspolitik zu betreiben, womit sie in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen steht.“

Bischof Dr. Bertram Meier äußerte sich überaus dankbar für das Engagement in der Bischöflichen Finanzkammer (BFK): „Wir werden immer stärker priorisieren müssen, wofür wir die uns anvertrauten finanziellen Mittel einsetzen, damit die Kirche von Augsburg ihre pastoralen, karitativen und weltkirchlichen Aufgaben und Verpflichtungen erfüllen kann. Dafür tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BFK gemeinsam mit den Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen verantwortungsvoll Sorge.“

Die Gewährung von Zuschüssen an Kirchenstiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machte im Jahr 2022 abermals einen großen Teil der Aufwendungen aus. Die ausgezahlten 189,2 Mio. Euro (2021: 174,7 Mio. Euro) haben zahlreiche kirchliche Aktivitäten überhaupt erst ermöglicht. So dienten laut Lagebericht die Zuschüsse etwa der Sanierung von Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrhäusern. Gleichzeitig sind diese wichtig, um das sozial-karitative Wirken für Kranke und Pflegebedürftige, Flüchtlinge, Obdachlose und Familien zu unterstützen, ebenso wie vielfältige Bildungsangebote in kirchlichen Vereinen und Verbänden sowie kirchlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Davon profitierten unter anderem der Diözesan-Caritasverband ebenso wie der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), die Katholische Jugendfürsorge (KJF) und der Katholische Verband für Soziale Dienste (SKM).

Zur Förderung überdiözesaner Zwecke haben sich die sieben bayerischen (Erz-) Diözesen zum sogenannten Überdiözesanen Fonds Bayern (ÜDF) zusammengeschlossen. Die Diözese Augsburg hat im Jahr 2022 7,8 Mio. Euro (2021: 7,7 Mio. Euro) an Beiträgen geleistet. Wesentliche Zuschüsse aus diesem Fonds gingen an die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Katholische Akademie in Bayern sowie die Stiftung Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern. Zudem flossen aus Augsburg im vergangenen Jahr wie schon 2021 6,6 Mio Euro an den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) zur Finanzierung der Aktivitäten der Deutschen Bischofskonferenz sowie 1,8 Mio. Euro (2021: 1,7 Mio. Euro) als Strukturbeitrag zur Unterstützung der Kirche in Ostdeutschland.

Die Personalkosten des Bistums bilden den größten Gesamtaufwandsposten der Diözese Augsburg. Mit 185,5 Mio. Euro lagen sie im Jahr 2022 geringfügig niedriger als 2021 (186,8 Mio. Euro). Aufgrund der jüngsten Tarifabschlüsse im Öffentlichen Dienst, an denen sich die Diözese weitestgehend orientiert, ist in diesem Bereich für die Zukunft allerdings mit extrem steigenden Kostenbelastungen zu rechnen.

Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls belief sich zum 31.12.2022 auf 686,5 Millionen Euro (2021: 665,5 Mio. Euro). Damit wird vor allem die Altersversorgung der aktiven und emeritierten Diözesanpriester gewährleistet. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich auf 3,8 Millionen Euro (2021: 3,7 Mio. Euro). Der Katholische Pfründestiftungsverbund St. Ulrich (KPV) schloss das Jahr 2022 mit einer Bilanzsumme von 977,0 Mio. Euro (2021: 870,1 Mio. Euro) ab. Auch diese Abschlüsse haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten.

Ausführliche Informationen zum Jahresabschluss 2022 und den Finanzen der Diözese Augsburg