Ein erster Schritt zurück zur Normalität: Kirche des Klosters Maria Medingen nach Brand wiedereröffnet
Augsburg (pba). Ein Jahr und drei Monate nach dem verheerenden Brand im Kloster Maria Medingen war es nun so weit: Die Klosterkirche wurde gestern Nachmittag in einem feierlichen Pontifikalamt mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa wiedereröffnet. Rund 150 Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen haben sich am Gedenktag ihres Ordensgründers Franziskus versammelt, um in der Klosterkirche zusammen mit dem Bischof den ersten Gottesdienst seit dem Brand zu feiern.
Dass die Schwestern ihr Gebet nun wieder in der Klosterkirche verrichten können, ist für sie ein erster Schritt zurück zur Normalität. Bis Weihnachten, so hoffen die Franziskanerinnen, soll auch eine Rückkehr in die Klosterräume wieder möglich sein. Die Klosterkirche, das Erstlingswerk der bekannten Künstlerbrüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann, ist ab sofort wieder für die Gläubigen der Umgebung und Besucher geöffnet.
Bischof Konrad richtete sich in seiner Predigt mit ermutigenden Worten an die Schwestern. Zwar sei nach der Brandkatastrophe, bei der eine Klosterschwester ihr Leben verloren hat, nichts mehr so wie vorher, aber sie würden gestärkt daraus hervorgehen. „Christliche Trauer eröffnet den Weg zur Besinnung auf das Eigentliche“, so der Bischof. Diese Besinnung wiederum führe zu Dankbarkeit. Daher würde die Wiedereröffnung der Klosterkirche zu Recht mit der Feier der Eucharistie, der Danksagung, begangen. Dabei verwies er auch auf die Berufung der Ordensschwestern: „Ihre Berufung, unser Glaube, bedeutet ja alles andere als bloße Bewahrung des Bestehenden.“ Vielmehr gehe es um einen größeren Neubeginn, erklärte Bischof Konrad.
Im Namen aller anwesenden Franziskanerinnen begrüßte Provinzoberin Schwester Elke Prochus den Bischof: „Wir freuen uns, dass Sie sich Zeit nehmen, hier mit uns den ersten Gottesdienst in der von allen Spuren des Brandes gesäuberten Kirche zu feiern.“ Nach Bekanntwerden des Brandes sei Bischof Konrad der Erste von außerhalb gewesen, der seine Anteilnahme ausgesprochen habe. „Ihre brüderliche spontane Solidarität und Ihre Gebetsunterstützung haben uns gestärkt und wohlgetan. Wir werden das nie vergessen“, so Schwester Elke an den Bischof gerichtet. Große Unterstützung habe es seit dem Brand auch von den Gläubigen der Umgebung gegeben. Zum Dank wollen die Franziskanerinnen daher mit der ganzen Bevölkerung und all jenen, die sie unterstützt und begleitet haben, am Samstag, 15. Oktober, in der Klosterkirche einen Gottesdienst feiern.
Rein optisch sei die Klosterkirche vom Brand nicht so sehr beeinträchtigt gewesen, erklärte Diözesankonservator Dr. Michael A. Schmid. Allerdings sei es unabdingbar gewesen, den kaum sichtbaren, aber giftigen Rußaufschlag von den Wänden und der Decke mit einem Spezialsauger abzutragen. Dass die Wiedereröffnung der Klosterkirche nur ein erster Schritt ist, zeigt ein Blick in die Ebner-Kapelle: Sie wurde bei dem Brand weitgehend zerstört. Für die Renovierung der Kapelle und die Restauration der vielen Gemälde des Klosters sind die Schwestern von Maria Medingen nach wie vor auf Spenden angewiesen.
Für Geldspenden haben die Franziskanerinnen ein Konto eingerichtet:
Sparkasse Dillingen
IBAN: DE95 7225 1520 0010 2624 58
Eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden.
Über das Ausmaß der Brandschäden können Sie sich in einem ausführlichen Bericht informieren. Auch über die Renovierungsarbeiten haben wir vor einiger Zeit bereits berichtet.