Erklärung zur „Ehe für alle“
Nachdem Bundeskanzlerin und CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel erklärt hat, die Entscheidung für oder gegen die „Ehe für alle“ bei einer Abstimmung im Bundestag freizustellen, ist die kategorische Absage der Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Zivilehe durch die Unionsparteien erledigt.
Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg erklärt dazu:
Als Christen betrachten wir jeden Menschen als geliebtes Geschöpf und Abbild Gottes, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung. Der Respekt und die Liebe zu allen Menschen ist Prinzip jedes christlichen Denkens und Handelns. Ausgrenzung werden wir stets entgegentreten.
Das Verständnis der Ehe als lebenslanger Bindung von Mann und Frau sowie als optimaler Grundlage für die Bildung einer Familie durch die Zeugung und Erziehung von Kindern gehört zu den Selbstverständlichkeiten des Menschseins und ist Grundlage von Artikel 6 des Grundgesetzes.
Die Auflösung des staatlichen Ehebegriffs und der Wechsel von der Ehe zwischen Mann und Frau als „Markenkern“ der Union zur „Gewissensfrage“ der Abgeordneten ist ein so tiefgreifender Schritt, dass er nicht im Schnellverfahren abgehandelt werden kann.
Wir fordern alle Katholiken auf, sich unmissverständlich für die staatliche Gewährleistung von Artikel 6 des Grundgesetzes einzusetzen, so wie er zweifelsfrei im Sinne der Verfassungsväter festgelegt wurde.
28.06.2017
Hildegard Schütz
Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg