Erzbischof von Lemberg bedankt sich für Hilfe
Der Erzbischof von Lwiw (Lemberg), Miecislaus Mokrzycki, hat sich bei einem Besuch im Augsburger Bischofshaus für die vielfältige Unterstützung der Diözese Augsburg zugunsten der Kirche in der Ukraine bedankt. Seit 2008 hat das Bistum Augsburg Hilfeleistungen in Höhe von knapp 200.000 Euro für die Erzdiözese Lwiw erbracht. Bischof Dr. Bertram Meier erörterte mit seinem Gast, der zum ersten Mal in Augsburg war, ausführlich die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland und in der Ukraine und stellte mögliche weitere Hilfen in Aussicht.
Die beiden Bischöfe unterhielten sich in fließendem Italienisch, denn wie Bischof Bertram hat auch Erzbischof Miecislaus, der seit 2008 dem Erzbistum Lwiw vorsteht, viele Jahre im Vatikan gearbeitet: Von 1996 bis 2007 war er Sekretär zweier Päpste - bis 2005 von Papst Johannes Paul II. und danach von Papst Benedikt XVI. So standen auch viele weltkirchliche Themen im Mittelpunkt des freundschaftlichen Treffens.
Ein weiteres Thema waren die konkreten Folgen der Corona-Pandemie für das kirchliche Leben und die Rolle des Christentums für Europa. Beide waren sich einig, dass es darum gehen müsse, sich für ein "Europa aus christlichem Geist" einzusetzen, und hoffen darauf, dass die christlichen Politiker ihrem Auftrag als Laien nachkommen, um dem Evangelium eine Stimme zu geben. Besonders der Lebensschutz sei ein Testfall, ob es uns mit der Bewahrung der Würde eines jeden Menschen ernst sei.
Bischof Bertram: "Bewahrung der Schöpfung muss den Schutz des menschlichen Lebens ganz oben ansetzen. Wer alle pflanzlichen und tierischen Geschöpfe als Geschwister sieht, muss bei den nächsten Verwandten ansetzen: den Mitmenschen, den Nächsten, den Armen und Schwachen."
Im Hinblick auf die synodalen Prozesse begrüßten beide die Initiative des Papstes, die verschiedenen Initiativen auf ortskirchlicher Ebene zu bündeln und in einen gemeinsamen weltkirchlichen Kontext zu integrieren.