Generalvikar Harald Heinrich bei katholisch1.tv: „Verdunstung des Glaubens, die schon enorm ist“
Zum 1. September sind im Bistum Augsburg wieder zahlreiche Pfarreiengemeinschaften errichtet worden. Katholisch1.tv hat dies zum Anlass genommen, um mit Generalvikar Harald Heinrich über den Stand der Umsetzung der Pastoralen Raumplanung 2025 zu sprechen. Der Generalvikar betont darin, dass für ihn sogenannte XXL-Pfarreien mit 20- oder sogar 30.000 Katholiken, wie sie derzeit in anderen Diözesen errichtet werden, nicht denkbar sind. Er geht in dem Interview auch auf die zurückgehenden Priesterzahlen in Deutschland ein. Allerdings tue er sich schwer, bei 500 Priestern, die im Bistum Augsburg in der Pfarrseelsorge tätig seien, von einem Priestermangel zu sprechen. Seine Hauptsorge sei eine andere: eine „Verdunstung des Glaubens, die schon enorm ist“. Es müsse darum gehen, den Glauben vor Ort wieder lebendiger werden zu lassen.
Dieses geistig-religiöse Problem könne auch nicht dadurch gelöst werden, dass wir in der Kirche mehr Amtsträger haben, meint Generalvikar Heinrich mit Blick auf die jüngsten Forderungen nach der Weihe von „viri probati“ zu Priestern oder der Einführung eines Frauendiakonates. Dass ZdK-Chef Thomas Sternberg soeben von „Import-Priestern“ gesprochen hat, bezeichnet der Generalvikar als eine „wenig glückliche Formulierung“, der es an katholischem Denke mangele. Jahrzehnte lang seien Missionare aus Europa gekommen, das habe sich nun umgedreht. Ein Land wie Nigeria mit großem Priesternachwuchs wolle diesen Reichtum gerne weitergeben. Das sei auch „ein Stück Weltkirche“ und die „Situation von Kirche heute“, so der Generalvikar.
Das Interview gibt es in voller Länge bei katholisch1.tv.