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Wichtiges
Deutsch-polnische Versöhnung

„Gewalt wird nicht das letzte Wort haben“

16.11.2024

Bischof Dr. Bertram Meier hat an diesem Samstag anlässlich des ökumenischen Gottesdienstes zum 35. Jahrestag der Versöhnungsmesse in Kreisau die nach wie vor aktuelle Bedeutung der deutsch-polnischen Verständigung hervorgehoben.

Gemeinsam mit Bischof em. Ignacy Dec (Świdnica), Weihbischof Maciej Małyga (Breslau), Bischof Christian Stäblein (EKD) und Bischof Waldemar Pytel (Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen) erinnerte Bischof Bertram an den historischen Moment.

In seinem Grußwort betonte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche sowie Co-Vorsitzende der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz: „Die deutsch-polnische Versöhnung entfaltet ihre Kraft in einem doppelten Horizont: Zum einen in der Erfahrung, dass selbst massivste Vernichtungspolitik nicht das Ende sein muss, und zum anderen in dem andauernden Prozess gelebter europäischer Nachbarschaft.“

In Zeiten von Verunsicherung und Krieg in Europa sei die Erinnerung an die Versöhnungsmesse in Kreisau ein kraftvolles und ermutigendes Zeichen. Versöhnung, so Bischof Bertram, ist ein oft schmerzhafter Prozess: „Unser wesentlicher Beitrag dazu besteht in ehrlichen Beziehungen, einem vertrauensvollen Dialog und praktischer Solidarität.“

Kurz nach dem Mauerfall reiste der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl am 12. November 1989 nach Polen und nahm dort an der Versöhnungsmesse teil. Während des Gottesdienstes tauschte er mit Polens Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki den Friedensgruß aus. Die symbolische Umarmung der beiden gilt als bedeutendes Zeichen der deutsch-polnischen Verständigung.