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Wichtiges
Interreligiöser Dialog

Grußwort zum Vesakh-Fest: Eine Botschaft der Hoffnung bringen

16.05.2022

Buddhisten in aller Welt feiern an diesem Montag das Vesakh-Fest als ihren höchsten gemeinsamen Feiertag. In seinem Grußwort an die Buddhistinnen und Buddhisten auf dem Gebiet des Bistums Augsburg zeigt sich Bischof Bertram überzeugt, dass wir bei aller Verzweiflung und Entmutigung in unserer Gesellschaft "gemeinsam eine Botschaft der Hoffnung zu bringen haben".

Grußwort des Bischofs zum buddhistischen Vesakh-Fest

Sehr geehrte Buddhistinnen und Buddhisten auf dem Territorium des Bistums Augsburg, liebe Geschwister im Glauben,

einen herzlichen Gruß und meine besten Glückwünsche sende ich Ihnen als Bischof der Diözese Augsburg zu Ihrem heutigen Vesakh-Fest. Wie sehr hätte ich Ihnen gewünscht, dass Sie in diesem Jahr dieses Fest im Gedenken an zentrale Stationen im Leben des Buddha wieder unbeschwert feiern können! Erneut beschäftigen, ja bedrücken uns die Krisen unserer Zeit – von der weiterhin nicht überwundenen Corona-Pandemie über die Klima-Krise, die wir inzwischen auch hautnah, nicht zuletzt durch Naturkatastrophen, zu spüren bekommen, bis hin zur Erschütterung über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mit weltweiten Folgen.

„Buddhisten und Christen: Zusammenstehen in hoffnungsvoller Widerstandsfähigkeit“ – so ist die Botschaft des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog zum Vesakh-Fest 2022 überschrieben, die ich in der Anlage beifüge. Darin unterstreicht der Beauftragte des Papstes für den Dialog mit anderen Religionen, Miguel Kardinal Ayuso, unseren gemeinsamen Auftrag gegen den gesellschaftlichen Sog eines Strebens nach materiellem Reichtum und der Vernachlässigung spiritueller Werte: „Als Buddhisten und Christen sollte uns unser religiöses und moralisches Verantwortungs­bewusstsein dazu motivieren, die Menschheit in ihrer Suche nach Versöhnung und Widerstandsfähigkeit zu unterstützen.“ Dabei unterstreicht Kardinal Ayuso die Bedeutung der Lehre Buddhas vom Edlen Achtfachen Pfad als Gegenmittel gegen das krampfhafte Festhalten, welches zu Gier und Machtspielen führt. Als Glaubende sind wir vielmehr aufgerufen, durch unsere praktizierte Spiritualität Weisheit sowie Mitgefühl zu entwickeln und daraus solidarisch zu handeln.

Auch ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine Botschaft der Hoffnung zu bringen haben, gegen alle Entmutigung, ja Verzweiflung. Ich wünsche Ihnen, dass das Vesakh-Fest, das Gedenken an das Leben und die Vertiefung der Lehre des Siddhartha Gautama Sie in dieser Hoffnung, aber auch in der Gemeinschaft stärkt.

Im Geiste des Friedens bin ich Ihnen verbunden und übermittle Ihnen unsere besten Wünsche für Hoffnung und Freude.

Dr. Bertram Meier
Bischof von Augsburg