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Ulrichswoche

„Habt Mut, beherzt anzupacken“ – Frauenwallfahrt mit Generalvikar Harald Heinrich

06.07.2016

Augsburg (pba). Die Sonne war gerade aufgegangen, als sich heute am frühen Morgen mehrere hundert Frauen zur Frauenwallfahrt im Rahmen der Ulrichswoche versammelt hatten. Begleitet von Generalvikar Msgr. Harald Heinrich zogen sie vom Domplatz über die Maxstraße bis hin zur Basilika St. Ulrich und Afra. Die Atmosphäre war geprägt vom gemeinsamen Gesang und Gebet der Frauen, aber auch meditative Gedanken des Papstes zur Barmherzigkeit wurden passend zum Motto der diesjährigen Ulrichswoche vorgetragen.

Auch das diesjährige Leitwort der Frauenwallfahrt wurde dahingehend ausgewählt: „Mit dem Herzen sehen“ lautete es. Neben dem Wegkreuz, das den Wallfahrerinnen vorausging, umsäumten auch zahlreiche blaue Fahnen den Pilgerzug. Sie wurden von den Frauen aus den teilnehmenden Zweigvereinen des Katholischen Deutschen Frauenbunds im Bistum Augsburg (KDFB) mitgebracht und getragen.   

Das Leitwort von Pilgerweg und Gottesdienst aufgreifend - „Mit dem Herzen sehen“ - ermunterte Generalvikar Harald Heinrich die Frauen in seiner Predigt dazu, dem Heiligen Ulrich in ihrer Haltung und ihrem Tun nachzueifern. Dem Heiligen sei es darum gegangen, zu den Menschen hinzugehen und ihn wahrzuhaben. Auch heute noch sei seine Botschaft mehr als aktuell: „Lassen wir es nicht zu, dass wir uns zu einer Gesellschaft der Passanten und Zuschauer entwickeln. Stellen wir uns zu denen, die es schwerer haben im Leben“, betonte der Generalvikar. Wahrhaben heiße dabei, die Not des anderen zu erkennen und den Schmerz gemeinsam auszuhalten. In letzter Zeit habe uns der Himmel viele solcher „Beispiele zur Herzensbildung“ geschickt, erinnerte Heinrich an die vielen Flüchtlinge, die bei uns Zuflucht gesucht haben. Viele Menschen hätten hier geholfen, sagte der Generalvikar und bezeichnete dies gleichzeitig als „Voraussetzung für eine Kultur des Herzens“. Mit Dank und Ermutigung richtete er sich dann an die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen in der Ulrichsbasilika: „Sie Frauen wissen, was es heißt, ein Herz zu haben für andere. Ich bitte Sie, lassen Sie nicht nach, Ihr Herz sprechen zu lassen. Leitet Schritte ein, habt Mut etwas auszuprobieren und beherzt anzupacken.“

Während der Fürbitten und des Gabengangs wurde das Leben von Frauen in den Blick gerückt, die sich im christlichen Sinne für andere Menschen einsetzen oder zu Frieden und Versöhnung in der Welt beitragen. Neben bekannten Persönlichkeiten wie der Augsburger Friedenspreisträgerin Sumaya Farhat Nasser waren dies auch Frauen, die sich um Kranke, Einsame oder Flüchtlinge kümmern.

Eine Besonderheit hatte die Frauenwallfahrt auch in diesem Jahr zu verzeichnen: Nach der Kommunion wurde der Schrein des heiligen Ulrich von vier Frauen feierlich nach außen getragen. Denn wie bereits bei der Ulrichswoche im vergangenen Jahr macht sich der Heilige Ulrich auch heuer wieder auf Reisen ins Bistum Augsburg. Ziel in diesem Jahr ist das Kloster Benediktbeuern. Neben einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa wird es dort heute den ganzen Tag über ein besonderes Wallfahrtsprogramm geben. 

Die Frauenwallfahrt in der Ulrichswoche ist bereits zu einer guten Tradition geworden: Seit 1947 pilgern die Frauen jedes Jahr am Mittwoch in der Ulrichswoche zum Grab des Heiligen Ulrich. In seinen Ursprüngen war die Wallfahrt vor allem vom Gebet um Friede und Versöhnung markiert.