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Wichtiges
Fruchtbares Leben in der Wüste

Antrittsbesuch von Pfr. Lindl bei Augsburger Missionaren in North Horr/Kenia

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27.01.2015

Singend und tanzend bringen die Mädchen in einer feierlichen Prozession die Heilige Schrift zum Ambo. Während der Predigt lachen die Gottesdienstbesucher mit dem Pfarrer, die Kirche ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Messe erfolgt eine Einladung zum traditionellen Chai-Tee in einem der Nomadenzelte. Hier wird erzählt und Neuigkeiten ausgetauscht.

Lebendiger kann man sich die ersten Eindrücke nicht vorstellen. Pfr. Ulrich Lindl, seit April des Jahres Leiter der Hauptabteilung III – Kirchliches Leben, macht mit Projektbetreuerin Ingeborg Pecher vom 17. bis 26. November 2014 seinen Antrittsbesuch in der Pfarrei North Horr. Sie feiert ihr 50jähriges Bestehen, ebenso wie ihre Diözese Marsabit ganz im Norden Kenyas. Das 20 000 km² große Pfarrgebiet liegt an der Grenze zu Somalia und Äthiopien am Rande der Chalbi-Wüste. Rund 30 000 Menschen leben dort, die meisten sind heute noch Nomaden. In den Gegenden der natürlichen Quellen lassen sich immer mehr Menschen nieder, es bilden sich kleine Orte und Städte. Die Infrastruktur ist schlecht, es gibt keine geteerten Straßen, nur selten Strom. Müll wird nicht von öffentlicher Hand entsorgt, und so kann man die Nähe zu bewohnten Gebieten von fern daran erkennen, dass Plastikmüll durch die Wüste weht und sich in dem spärlichen Gebüsch verfängt. Die Nomaden vom Stamm der Gabra ziehen mit ihren Ziegen- und Schafherden durch das weite Wüstengebiet auf der ständigen Suche nach Gras und Wasser.

Im Jahr 1964 begann die Mission in North Horr. Die Verbindung zur Diözese Augsburg entstand 1976 durch die zwei Priester, die von Bischof Stimpfle für die Mission freigestellt wurden. Die beiden Brüder Richard und Franz-Xaver Tyroller sollten bis 1996 in North Horr wirken. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland betreuen Pfr. Anton Mahl, Pfr. Hubert Mössmer und Pfr. Hermann Renz die Pfarrei North Horr mit ihren 25 Aussenstationen. Bei ihren pastoralen Aufgaben werden sie tatkräftig von einheimischen Katecheten und den vier Salesianerinnen Don Boscos unterstützt. Gemeinsam sind sie verantwortlich für 16 „catholic sponsored“ Schulen (staatliche Einrichtungen in katholischer Trägerschaft), 30 Kindergärten und die Krankenstation. In der ehemaligen Aussenstation Illeret, die inzwischen eine eigenständige Pfarrei ist, wirkt P. Florian von Bayern, ein Benediktiner aus St. Ottilien.

Die christliche Gemeinschaft in North Horr und den Aussenstationen wächst stetig. Am 1. Advent wird eine weitere neue Kirche eingeweiht, diesmal in Balesa. Die Gottesdienste wurden bisher in einer mit Palmblättern gedeckten kleinen Lehmhütte gefeiert. Nun bietet die neue Kirche einen würdigen Rahmen und ausreichend Platz für die Feier der Heiligen Messe.

Die Arbeit der Missionare ist vor allem dank der breiten Unterstützung ihrer Familien und Freunde in der Heimat möglich. Wenn auch Sie einen Beitrag leisten möchten, freuen wir uns über Spenden auf das Konto „North Horr Cath. Mission“ bei der LIGA Bank Augsburg, IBAN: DE25 7509 0300 0000 1508 00, BIC: GENODEF1M05. Bei genauer Adress-Angabe stellen wir gerne eine Spendenbescheinigung aus.