Pfarrer i.R. BGR Josef Liepert verstorben

Der Bischöfliche Geistliche Rat und langjährige Pfarrer von Lutzingen und Neuburg Josef Liepert ist am Sonntag, 2. Juli im Alter von 90 Jahren verstorben. Er wurde am 9. September 1932 in Meitingen geboren und am 27. Juli 1958 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als „Seelsorger mit Herz“, der stets darauf geachtet habe, seinen eigenen Horizont zu erweitern.
„Ein Seelsorger mit Herz ist von Gott zu sich gerufen worden. Was verbindet Josef Liepert mit Martin Luther und Immanuel Kant? Für alle drei Persönlichkeiten war der Geburtsort auch ihr Sterbeort. Den gebürtigen Meitinger Pfarrer Liepert hat es nach seiner Emeritierung wieder in seinen Geburtsort zurückgezogen“, so Bischof Bertram in seiner Würdigung. „Josef Liepert konnte sich begeistern, er konnte aber auch traurig sein über manche Entwicklung, die er in der Kirche wahrnahm. Gern ging er auf Reisen und erkundete die Welt, um seinen Horizont zu erweitern. In guter Erinnerung sind in Neuburg noch die fulminanten Predigten, die er auf Französisch hielt, wenn die Städtepartnerschaft mit Sête (Frankreich) gefeiert wurde.“
Josef Liepert wuchs in einer zwölfköpfigen Bauernfamilie in Meitingen auf und war von Anfang durch die Nähe des elterlichen Bauernhofs zur dortigen Pfarrkirche St. Wolfgang geprägt. Nach dem Abitur, das er Anfang der Fünfzigerjahre in Dillingen ablegte, studierte er dort und in München Philosophie und Theologie. Nach der Priesterweihe, die er 1958 durch den damaligen Bischof Dr. Joseph Freundorfer in der Münchner Ludwigskirche erhielt, war er zunächst ein Jahr lang als Kaplan in Nördlingen tätig, bevor er 1959 seine zweite und insgesamt fünf Jahre währende Kaplanszeit in Neuburg-St. Peter antrat.
1964 übernahm er schließlich seine erste Pfarrstelle in Lutzingen bei Höchstädt, wo er die nächsten 19 Jahre lang wirken sollte. In dieser Zeit gestaltete er unter anderem die Umsetzung der liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils mit. 1983 wurde er von Bischof Dr. Josef Stimpfle zum neuen Pfarrer von Neuburg-Hl. Geist ernannt und kehrte damit in die Stadt zurück, in der er den Großteil seiner priesterlichen Ausbildungsjahre verbracht hatte. Während der 16 Jahre seines dortigen Wirkens verantwortete er unter anderem die grundlegende Innenrenovierung der barocken Pfarrkirche. 1994/95 amtierte er zudem als Pfarradministrator von Untermaxfeld. In Neuburg lagen Pfarrer Liepert zudem die Krankenseelsorge in der Klinik St. Elisabeth sowie die Städtepartnerschaft zwischen Neuburg und dem französischen Sète sehr am Herzen, in deren Rahmen er regelmäßig auch auf Französisch predigte.
Nach seinem altersbedingten Ruhestand 1998 kehrte Pfarrer Liepert in seinen Heimatort Meitingen zurück, wo er sich auch weiterhin in der Seelsorge betätigte und unter anderem auch die Erinnerung an den von den Nationalsozialisten ermordeten Priester Max Josef Metzger pflegte. Zudem war Pfarrer Liepert ein begeisterter Reisender, der zu seinem 80. Geburtstag stolz vermelden konnte, alle Erdteile einschließlich der Antarktis bis auf Australien bereist zu haben. Am 2. Juli, dem Festtag Mariä Heimsuchung, ist Josef Liepert in der Kreisklinik St. Elisabeth in Dillingen verstorben.
Das Requiem findet am Samstag, 8. Juli 2023 um 9:30 Uhr in der Meitinger Pfarrkirche St. Wolfgang statt. Pfarrer Liepert wird anschließend auf dem Meitinger Friedhof beigesetzt. Teilnehmende Priester und Diakone werden gebeten, violette Paramente selbst mitzubringen und sich zuvor im Pfarrbüro Meitingen anzumelden Die Ankleidung findet im Pfarrheim gegenüber der Pfarrkirche statt.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.