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Nachruf

Pfarrer i.R. Dr. Thaddäus Kucia verstorben

+ Dr. Thaddäus Kucia (1942-2022) (Foto: privat)
+ Dr. Thaddäus Kucia (1942-2022) (Foto: privat)
02.02.2022

Der Ruhestandspriester Dr. Thaddäus Kucia ist am Montag, 31. Januar, im Alter von 79 Jahren in Agatharied verstorben. Er wurde am 30. Juni 1942 in Jaworzno/Polen geboren und am 3. April 1966 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als Menschen, der „ernst im Umgang und feinfühlig im Wesen“ gewesen sei.

„Aus der Erzdiözese Krakau gebürtig, war Pfarrer Kucia zeitlebens geistig eng mit seinem großen Landsmann Papst Johannes Paul II. verbunden“, betont der Bischof in seiner Würdigung. Wie der Nachfolger Petri habe auch Pfarrer Kucia in Philosophie promoviert und gleichzeitig eine tiefe Frömmigkeit zur Gottesmutter gepflegt. „Gern betreute er während seiner Zeit als Pfarrer von Markt Wald auch die Wallfahrtskirche Kirch-Siebnach, wo er bei Maria, der Mutter Gottes und Mutter der Kirche, eine geistliche Heimat fand. Ernst im Umgang und feinfühlig im Wesen war Pfarrer Kucia vom Wunsch beseelt, die Menschen zu Gott zu führen.“

Thaddäus Kucia wuchs in der südpolnischen Kleinstadt Jaworzno als Teil einer gläubigen Familie auf; so wurde eine seiner Schwestern etwa auch Ordensfrau im ältesten Benediktinerinnenkloster Polens in Staniatki. Inspiriert von einer zufälligen Begegnung im Zug mit dem damaligen Weihbischof Karol Wojtyła trat er 1960 in das Priesterseminar der Erzdiözese Krakau ein und wurde 1966 vom nunmehrigen Erzbischof zum Priester geweiht. Er blieb mit dem späteren Papst Johannes Paul II. bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden und traf ihn immer wieder auch privat in Rom.

Nach seiner Weihe war Thaddäus Kucia zunächst als Kaplan in Szczyrk und Salmopol tätig, bevor er 1967 zum Studium der Philosophie und Biologie in Lublin freigestellt wurde. Nach weiteren Studien- und Forschungsaufenthalten in Krakau, Löwen (Belgien) und Warschau, wo er sich intensiv mit dem Verhältnis zwischen der Philosophie und den Naturwissenschaften beschäftigte, wurde er 1975 zum Doktor der Philosophie promoviert.

Nach seiner erfolgreichen Promotion war Dr. Kucia als Seelsorger und Wissenschaftler an verschiedenen Orten in Deutschland tätig, so zum Beispiel als Pfarrer in Katlenburg (Bistum Hildesheim), wo er den Innenraum der Kirche erneuern und künstlerisch ausschmücken ließ sowie Philosophie-Seminare für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des damals in seiner Pfarrei gelegenen Max-Planck-Instituts für Aeronomie abhielt. 1987 wurde er zum Pfarradministrator von Markt Wald ernannt und 1992 in die Diözese Augsburg inkardiniert. Von dort aus betreute er zudem die Pfarrei Siebnach.

In dieser Zeit war Pfarrer Kucia zudem eng mit Bischof Josef Stimpfle und dessen Engagement für die Länder Osteuropas verbunden und begleitete den Bischof mehrmals bei dessen Besuchsreisen zu christlichen Gemeinden in der damals noch sozialistisch regierten Ukraine. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs half er zudem beim Aufbau der griechisch-katholischen Theologiefakultät im westukrainischen Iwano-Frankiwsk mit, wo er ab 1991 als Philosophiedozent Vorlesungen hielt. Nach fast zwölf Jahren als Pfarrer in Mittelschwaben wurde er schließlich 1999 von Bischof Viktor Josef Dammertz zum Pfarrer von Oberstimm bei Ingolstadt ernannt, wo Dr. Kucia bis zu seiner Emeritierung 2003 tätig war.

Auch nach Eintritt in den Ruhestand war Thaddäus Kucia als Seelsorger aktiv, darunter in Pichl, wo er seinen Ruhestandswohnsitz wählte. Zuletzt war er in Holzkirchen südlich von München wohnhaft.

Der Sterberosenkranz für Dr. Kucia wird am Sonntag, 6. Februar um 18 Uhr in der Oberstimmer Pfarrkirche St. Bartholomäus gebetet. Das Requiem für Dr. Kucia wird am Montag, 7. Februar um 14 Uhr ebendort gefeiert. Die Beisetzung findet dann direkt im Anschluss auf dem Friedhof von St. Leonhard in Pichl statt. Konzelebranten werden gebeten, schwarze Paramente mitzubringen.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.