„Hausaufgaben, die wir nur gemeinsam lösen können“
Bischof Dr. Bertram Meier hat kurz vor Abschluss der Weltsynode in Rom in einem Interview mit dem katholischen TV-Sender EWTN eine erste Bilanz gezogen. Er lobte das Diskussionsformat der „Gespräche im Heiligen Geist“, bei denen ein aufmerksames Zuhören und Wirkenlassen des Gehörten gegenüber einer kurzatmigen Pro-und-Contra-Diskussion im Mittelpunkt steht, und kündigte an, dies auch mit heim nach Augsburg zu nehmen. Zu den kontroversen Themen sagte er: „Es gibt Hausaufgaben, die die Römer und die Deutschen nur gemeinsam lösen können.“
Bischof Bertram weiter: „Die Hausaufgabe wird sein, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Für die Römer wird es darum gehen, uns in Deutschland wahrzunehmen, auch ernst zu nehmen, aber auch die Leitungsvollmacht auszuüben...Da erwarte ich mir von Rom ein klares Wort. Wir brauchen Konstanten und die müssen darin bestehen, dass wir sagen, was müssen wir ändern, was können wir ändern, wo aber sind Fixpunkte, an die wir nicht rangehen können. Und wir in Deutschland müssen aufpassen, dass wir nicht glauben, der Nabel der Weltkirche zu sein. Das sind wir zahlenmäßig nicht, das sind wir auch sonst nicht. Deshalb wünsche ich uns in Deutschland, dass wir die Dinge in einer etwas größeren Gelassenheit angehen, und ich glaube, wer jetzt vier Wochen hier in Rom war, konnte das lernen.“
Der Bischof, der am Rande der Synode auch kurz mit Papst Franziskus zusammengetroffen war, betonte in dem Interview, weiter als „Mann des heiligen Maßes“ auftreten zu wollen, wenn das auch nicht immer einfach sei: „Es in der Mitte auszuhalten – da ist man manchmal auch ganz schön einsam.“
Das ganz persönliche Fazit des Bischofs: „Ich habe die Zeit genossen. Sie war anstrengend, aber sie war auch sehr entspannt.“