ANSGAR

Lebensdaten: geboren um 801 bei Amiens, gestorben am 3. Februar 865 in Bremen
Lebensgeschichte: Ansgar war vermutlich sächsischer Abstammung und kam nach dem Tod seiner Mutter als Oblate ins nordfranzösische Kloster Corbie, dem er sich als Mönch anschloss, als Lehrer diente und für das er zum Priester geweiht wurde. 823 wurde er in die ostwestfälische Tochtergründung Corvey (Neu-Corbie) entsandt, wo er als Vorsteher der Klosterschule amtierte. Als Kaiser Ludwig der Fromme jemanden für die Glaubensverkündigung erbat, um den fränkischen Einfluss im Ostseeraum zu stützen, fiel die Wahl des Abts auf Ansgar, der sich 826 auf eine Predigtreise nach Süderjütland (Schleswig) und 829 nach Schweden begab.
834 wies ihm der Kaiser die Grenzfestung Hammaburg als Stützpunkt für die Nordmission an, für welche Ansgar sogar die Bischofsweihe erhielt. Eine damit verbundene Gründung Hamburgs als Erzbistum sowie Ansgars Vollmacht als päpstlicher Legat einschließlich einer Romreise zu diesem Zweck sind nicht gesichert.
845 rettete sich Ansgar vor einem zerstörerischen Wikingerüberfall nach Bremen, erhielt vom ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen den dort eben freigewordenen Bischofsstuhl zum Ausgleich wirtschaftlicher Verluste und vereinigte das Bremer Bistum später mit dem Hamburger Sprengel – offenbar ohne je wieder dorthin zurückzukehren. 864 sollte Papst Nikolaus I. der Errichtung des Erzbistums Hamburg-Bremen und der damit verbundenen Loslösung Bremens vom Erzbistum Köln seine Zustimmung geben.
Ansgar errichtete in Bremen Spitäler und Klöster, vollendete eine Steinkirche, kaufte Gefangene frei und setzte sich für die Abschaffung des im Norden weithin üblichen Sklavenhandels ein. Auf mehrmaligen Missionsreisen nach Dänemark und Schweden gründete er die ersten Kirchen dieser Länder an den großen Fernhandelsplätzen Birka, Haithabu und Ripen – mit der nur zögerlichen Zustimmung der Herrscher und unter Zuhilfenahme des Losglücks, weshalb der „Apostel des Norden“ auf Dauer auch keinen Erfolg hatte, auch nicht mit der Missionsstation von Sigtuna, die Ansgar 852 gründete.
865 erlag er in Bremen einer Darmkrankheit.
Verehrung: Gleich nach seinem Tod würdigte Papst Nikolaus I. Ansgar als „Heiligen“, und er wurde als „Apostel des Nordens“ bzw. Skandinaviens mit Kirchentiteln und Denkmälern in Dänemark und Schweden geehrt. Ansgars Reliquien liegen heute in der Hamburger Domkirche St. Marien als Dauerleihgabe des Nachbarbistums Hildesheim sowie in der Pfarrkirche St. Ansgar und St. Bernhard.
Darstellung: als Bischof mit Kirchenmodell, manchmal mit Pelz, als Glaubensbote mit Pilgerstab
Patron: des Erzbistums Hamburg und von Skandinavien
Weitere Heilige des Tages:
Alojs Andritzki, Priester, Märtyrer
Blasius, Bischof, Märtyrer
Helena Maria Stollwerk, Ordensgründerin
Simeon und Hanna, Propheten