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Wichtiges

ANTONIUS MARIA CLARET

Fotografie von Jean Laurent, 1862
Fotografie von Jean Laurent, 1862
Ordensgründer, Erzbischof
Namensdeutung: der vorne Stehende, aus dem Geschlecht der Antonier (lat.)
Namenstage: Antonius, Anton, Antoninus, Toni, Tonio, Anthony, Antoine, Antal, Tonnies, Antonio, Antonello, Tonino, weibl.: Antonia, Antoinette, Antonie, Tonia
Gedenktag: 24. Oktober

Lebensdaten: geboren am 23. Dezember 1807 in Sallent (Manresa), gestorben am 24. Oktober 1870 in Fontfroide (Narbonne)

Lebensgeschichte: Antoni Claret i Clarà sollte Weber wie sein Vater werden, lernte aber beim Dorfpfarrer Latein, weil er Priester werden wollte. Nach Vollendung seiner Ausbildung in Barcelona schlug er das Angebot aus, eine Fabrik zu leiten, und trat ins Priesterseminar von Vic ein, wobei es ihn eigentlich zu den Kartäusern zog. Er überwand eine Krise, nach der er den zweiten Vornamen Maria annahm, und wurde noch vor Abschluss seines Theologiestudiums zum Priester geweiht und in seiner Heimatpfarrei eingesetzt.

Von der Mission angezogen und weil ein Bürgerkrieg Katalonien zerriss, reiste er nach Rom, um sich der Propaganda Fide, der Glaubensverbreitungsbehörde, anzuschließen, trat ins Noviziat der Jesuiten ein, brach es aber krankheitsbedingt wieder ab. In Katalonien und auf den Kanarischen Inseln setzte ihn sein Bischof als Missionar ein – eine Aufgabe, die er als Prediger, Beichtvater, Exerzitienleiter und mit der Herausgabe von Abertausenden von Kleinschriften und Flugblättern meisterlich erfüllte.

1849 gründete er mit fünf Mitbrüdern im priesterlichen Dienst die Missionskongregation der Söhne des Unbefleckten Herzens Mariens – die Claretiner – und wurde im gleichen Jahr zum Erzbischof von Santiago de Cuba ernannt. Auf Kuba, das die Kirche 60 Jahre lang praktisch desertiert hatte, wirkte er als Missionsbischof, erneuerte das brachliegende Glaubensleben und gründete 1855 zusammen mit Mutter Antonia París den weiblichen Ordenszweig. Sein soziales Engagement kostete ihn bei einem Attentat fast das Leben.

1857 berief ihn Königin Isabella II. persönlich als Beichtvater nach Spanien zurück, wo er in wenigen Jahren das gesamte Hofleben bekehrte, Ordensgründungen und weichenstellende Bischofsernennungen anregte und die Begleitung der königlichen Familie zu Predigtreisen nutzte. Als die Königin 1868 ins französische Exil ging, begleitete er sie und reiste zum Goldenen Priesterjubiläum von Papst Pius IX. weiter nach Rom, wo er an den Vorbereitungen des Ersten Vatikanischen Konzils teilnahm.

Krank und infolge des ausgebrochenen Deutsch-französischen Krieges politisch verfolgt, flüchtete er ins südfranzösische Prades, wo sich Claretiner niedergelassen hatten, musste aber weiterfliehen und verstarb schließlich im Zisterzienserinnenkloster Fontfroide.

Verehrung: Erzbischof Clarets sterbliche Überreste wurden 1897 nach Vic überführt, wo sie seitdem in der Kathedrale ruhen. 1934 wurde er selig-, 1950 heiliggesprochen.

 

Weitere Heilige des Tages:
Antonio de Santana Galvão de França, Ordenspriester
Luigi Guanella, Priester, Ordensgründer