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Wichtiges

BLANDINA

Bleiglasfenster von Lucien Bégule, 1901, Église Saint-Irénée, Lyon
Bleiglasfenster von Lucien Bégule, 1901, Église Saint-Irénée, Lyon
Märtyrin
Namensdeutung: die Freundliche, Reizende (lat.)
Namenstage: Blandina, Blandine, Blanda, männl.: Blandinus, Blandus
Gedenktag: 2. Juni

Lebensdaten: geboren um 150, gestorben im Juni 177 in Lyon

Lebensgeschichte: Blandina war eine Sklavin, die gemeinsam mit ihrer Herrin und weiteren 46 Personen, darunter auch Bischof Pothinus, Opfer einer lokalen Christenverfolgung in der Regierungszeit Kaiser Mark Aurels wurde. Eusebius von Cäsarea († um 340) hat bei der Abfassung seiner Kirchengeschichte einen Brief der Christen in Lyon an ihre Glaubensbrüder in Kleinasien verwendet, der vielleicht auf den heiligen Irenäus von Lyon als Augenzeugen zurückgeht. In diesem wird das Martyrium der 48, allen voran das des über 90-jährigen Pothinus am 2. Juni, detailliert beschrieben. Die auffallend zierliche und tapfere Blandina, die stets beteuert hatte: „Ich bin Christin. Ich habe nichts Unrechtes getan“, wurde vergebens gefoltert, um dem Glauben abzuschwören. Sie erlitt das Maryrium im Amphitheater als Letzte.

Im Bericht heißt es: „Und nachdem die heilige Blandina als letzte von allen wie eine tüchtige Mutter ihre (geistigen) Kinder ermuntert und sie siegreich zum König vorausgeschickt hatte, musste auch sie noch alle Kämpfe der Kinder durchkosten, um dann, froh und jubelnd über das Ende, zu ihnen zu eilen. Es war, als wenn sie nicht den wilden Tieren vorgeworfen, sondern zu einem Hochzeitsmahle geladen worden wäre. Nachdem sie gegeißelt, den wilden Tieren vorgeworfen und geröstet worden war, steckte man sie zuletzt in ein Netz und warf sie einem Stiere vor. Als sie vom Tiere wiederholt emporgeschleudert worden war, wofür sie infolge ihrer unerschütterlichen Hoffnung auf das, was sie glaubte, und infolge ihres Verkehres mit Christus gar kein Empfinden mehr hatte, wurde auch sie getötet. Selbst die Heiden mussten zugeben, dass bei ihnen noch nie ein Weib so viele Qualen in solcher Weise erduldet hatte.“

Blandina und die anderen Märtyrer wurden verbrannt, ihre Asche in der Rhône versenkt.

Verehrung: Das Martyrium von 177 gilt als Gründungsmoment der Kirche Galliens. Papst Johannes Paul II. besuchte 1986 das ausgegrabene Amphitheater von Lyon. Blandina ist eine romanische Kapelle in der Basilika Saint-Martin d’Ainay gewidmet, die Église Sainte-Blandine in der Lyoner Innenstadt wurde 1869 eingeweiht.

Darstellung: mit Stieren, an einen Pfahl gebunden mit wilden Tieren zu ihren Füßen, mit einem Netz

Patronin: von Lyon, der Dienstmägde

Weitere Heilige des Tages:
Erasmus, Bischof, Märtyrer
Eugen I, Papst
Johannes Pelingotto, Einsiedler
Marcellinus und Petrus, Märtyrer
Stephan von Hälsingland, Bischof, Märtyrer