CARL LAMPERT
 
                            Lebensdaten: geboren am 9. Januar 1894 in Göfis bei Feldkirch, gestorben am 13. November 1944 in Halle
Lebensgeschichte: Karl Lampert war das jüngste von sieben Kindern einer Landwirtsfamilie und konnte mit der Unterstützung eines geistlichen Onkels das Gymnasium in Feldkirch besuchen. Nach der Matura 1914 trat er in das Fürsterzbischöfliche Priesterseminar in Brixen ein, wo seine Mitalumnen ihm seiner eleganten und gewandten Art wegen den Spitznamen „Carlobello“ gaben.
Nach seiner Priesterweihe 1918 wurde Lampert Kaplan in Dornbirn-Markt, wo er erfolgreich unter den Jugendlichen sowie als Religionslehrer wirkte und seinem Bischof auffiel, der ihn 1930 zum Studium des Kirchenrechts nach Rom entsandte. Dort, wo er seine glücklichsten Jahre erlebte, änderte er die Schreibweise seines Vornamens in Carl ab.
An der Römischen Rota, dem zweithöchsten Gerichtshof an der Kurie, spezialisierte er sich im kirchlichen Verwaltungs- und Gerichtswesen. 1935 beschloss er seine Studien mit dem Doktortitel und kehrte als Monsignore aus Rom zurück. Carl Lampert wurde als Offizial mit dem Aufbau des kirchlichen Gerichts in der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch betraut und 1939 zum Provikar ihres Tiroler Teils ernannt.
Wegen seines mutigen Eintretens gegen kirchenfeindliche Handlungen der Gauleitung wurde er mehrere Male von der Gestapo in Haft genommen. Nach der Ermordung des Pfarrers Otto Neururer im Konzentrationslager Buchenwald ignorierte Lampert die Anweisung, den Geistlichen anonym zu bestatten, und nannte in einer Todesanzeige den Sterbeort, weswegen er wegen „Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften“ 1940 selber ins KZ musste.
1941 entlassen und mit „Gauverbot“ in Tirol belegt, hielt er sich im Gau Pommern/Mecklenburg auf, wo er in die Fänge eines Spitzels geriet, der ihn mit einem Lügenprotokoll der Spionage „überführte“. Provikar Lampert wurde in drei Anläufen zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 um 16 Uhr in Halle an der Saale mit dem Fallbeil enthauptet. Seine letzten Worte lauteten „Jesus Maria“.
Verehrung: Die Urne mit Carl Lamperts Asche wurde zunächst in Halle beigesetzt und erst 1948 nach Göfis, seiner Heimatgemeinde, überstellt. Das 1998 eingeleitete Seligsprechungsverfahren kam am 13. November 2011 in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Dornbirn, Lamperts erster Wirkungsstätte, mit einer feierlichen Messe zu ihrem Abschluss.