CATERINA TROIANI

Lebensdaten: geboren am 19. Januar 1813 in Giuliano di Roma (Latium), gestorben am 6. Mai 1887 in Kairo
Lebensgeschichte: Costanza Domenica Antonia Troiani verlor mit fünf Jahren ihre Mutter unter tragischen Umständen und wurde im Klarissenpensionat im nahegelegenen Ferentino erzogen. Dort trat sie 1829 mit dem Namen M. Katharina von der heiligen Rosa von Viterbo in den Klarissenorden ein und wurde Sekretärin der Äbtissin.
1845 ging der Beichtvater des Klosters, P. Modena, als Prediger nach Ägypten, wo er auf die Entsendung von Missionsschwestern für die Mädchenerziehung drängte. Sechs Schwestern, darunter die Äbtissin und Sr. Caterina, schifften sich 1859 schließlich nach Ägypten ein, wobei die Oberin seelisch erkrankte und Caterina die Leitung der Gruppe übernehmen musste.
In Kairo eröffneten die Schwestern eine Schule und ein Pensionat besonders für arme Mädchen und entfalteten eine fruchtbringende seelsorgerische Tätigkeit. Als das Mutterhaus in Ferentino trotzdem beschloss, die Mission in Ägypten einzustellen, entschied sich M. Caterina fürs Bleiben und für die Gründung einer neuen Einrichtung.
1868 erfolgte mit der Zustimmung Roms die Gründung der Kongregation der Franziskaner-Missionarinnen von Ägypten, deren Generaloberin Caterina bis zu ihrem Tode blieb. Begünstigt von großzügigen Spenden hochgestellter Persönlichkeiten wie des Vizekönigs von Ägypten oder des Kaisers Franz Joseph nahmen sich die Schwestern der versklavten farbigen Mädchen und der vielen Findelkinder an, kauften Kinder frei und eröffneten weitere Häuser in Ägypten sowie in Mailand, Jerusalem und auf Malta.
1887 wurde Mutter Caterina ernstlich krank und verstarb am 6. Mai im Ruf der Heiligkeit, betrauert von Menschen aller Religionen und Stände.
Verehrung: 1895 traten die ehemaligen Mitschwestern von Ferentino geschlossen den Franziskaner-Missionarinnen bei. 1950 benannte sich die Kongregation in Franziskaner-Missionarinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens um, in deren Mutterhaus in Rom, Via Caterina Troiani, die Ordensgründerin ruht. Sie wurde am 14. April 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Der Orden hat sich besonders in Afrika, Asien, Lateinamerika und den USA verbreitet.