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Wichtiges

CATERINA RICCI

Portrait von Giovanni Battista Naldini († 1591), Museo Civico, Montepulciano. Foto: Sailko (CC BY-SA 4.0)
Portrait von Giovanni Battista Naldini († 1591), Museo Civico, Montepulciano. Foto: Sailko (CC BY-SA 4.0)
Ordensfrau, Mystikerin
Namensdeutung: die Reine (griech.)
Namenstage: Caterina, Catherine, Katharina, Kathrin, Katja, Karin, Karina, Kate, Káteri, Käthe
Gedenktag: 2. Februar

Lebensdaten: geboren am23. April 1522 in Florenz, gestorben am 2. Februar 1590 in Prato, Toskana

Lebensgeschichte: Alessandra oder Lessandra Ricci wurde in einer der einflussreichsten Florentiner Familien geboren. Sie verlor mit vier Jahren ihre Mutter und wurde nach der Wiederverheiratung ihres Vaters in die Obhut der Benediktinerinnen von Monticelli bei Florenz gegeben. Zurück im Elternhaus, entschloss sich die Neunjährige fürs Ordensleben und besuchte zur Orientierung die Dominikaner-Terziarinnen von San Vincenzo in Prato, die ein Onkel als Beichtvater betreute. Im üblichen Vermählungsalter von 13 Jahren trat sie dem Konvent mit dem Ordensnamen Caterina bei.

Die schwächliche und charakterlich schwierige Ordensfrau erfuhr in San Vincenzo eine gediegene Ausbildung, wurde jedoch häufig krank und entzog sich wegen wiederkehrender mystischer Erlebnisse ihren häuslichen Aufgaben, wodurch sie den Unmut ihrer Mitschwestern erregte. Ihre außerordentliche Religiosität wandte sich der Gestalt Girolamo Savonarolas zu: Das Gedächtnis des Dominikaner-Bußpredigers, der 1498 als Ketzer verbrannt worden war, lebte in San Vincenzo durch seine Predigten und Schriften, eine Fingerreliquie, das berühmte Porträt von Fra Bartolommeo und das Halseisen seiner Hinrichtung fort.

Caterina glaubte, Savonarola in Visionen zu begegnen, schrieb ihm ihre Heilung zu und geriet 1541 schließlich in eine Ekstase, bei der Christus ihr Herz mit dem Seinen austauschte. Ihre Entrückungen intensivierten sich: Zwölf Jahre lang verlor sie an jedem Donnerstagmittag bis Freitagnachmittag das Bewusstsein, erlebte die Passion Jesu innerlich mit und begleitete das Geschehen mit Wort- und Gefühlsausbrüchen. Untersuchungen des Dominikanerordens und eines von Papst Paul III. eigens entsandten Kardinals bestätigten die Echtheit dieses Phänomens. 1554 endeten diese Schauungen, die sie jedes Mal wie geschunden zurückließen, auf ihr eigenes inständiges Gebet, doch bis dahin hatten so viele Menschen und besonders Florentiner Adelige dieser Sensation beigewohnt, dass Caterina als wundermächtige Heilige galt.

Nachdem sie ab 1552 auch mehrfach zur Priorin gewählt wurde und diesen Dienst energisch versah, wurde sie zu einer gefragten Ratgeberin der Florentiner Oberschicht. Sie übte direkt auf Besucher und durch Korrespondenz über Jahrzehnte einen großen Einfluss auf die Metropole bis hin zum großherzoglichen Hof der Medici aus, zumal sie das Andenken Savonarolas aller politischen Spitzen und Polemiken entkleidete. Mit ihren literarisch bemerkenswerten Briefen, die eine tiefe, dabei doch heitere Spiritualität, große innere Kraft, weibliches Einfühlungsvermögen und eminent praktischen Sinn verbanden, wurde sie unter anderem auch Gesprächspartnerin dreier künftiger Päpste sowie heiligmäßiger Zeitgenossen wie Maria Magdalena Pazzi, Karl Borromäus und Philipp Neri.

Sie starb nach langer Krankheit am 2. Februar 1590.

Verehrung: Wegen ihrer geistlichen Nähe zu Savonarola wurde sie erst 1732 selig- und 1746 heiliggesprochen, wobei die Päpste selber aktiv wurden. Caterinas unverwester Leichnam ruht in der ehemaligen Dominikanerkirche Santi Vincenzo e Caterina de’ Ricci von Prato. Savonarolas Seligsprechungsprozess wurde 1998 eingeleitet.

Darstellung: als Dominikanerin mit Lilie, bei ihren Visionen wie der Umarmung durch den Gekreuzigten

Weitere Heilige und Feste des Tages:
Darstellung des Herrn – Mariä Lichtmess
Alfred Delp, Ordenspriester, Märtyrer
Burkhard von Würzburg, Bischof
Maria Katharina Kasper, Ordensgründerin