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Wichtiges

CHARBEL MAKHLOUF

Konterfei Charbels, das 1950 auf einem Pilgerfoto erschienen ist
Konterfei Charbels, das 1950 auf einem Pilgerfoto erschienen ist
Ordenspriester, Einsiedler
Namensdeutung: Geschichte/frohe Botschaft Gottes (aram.)
Namenstage: Charbel, Scharbel, Sarbelius, Sarbel
Gedenktag: 24. Juli

Lebensdaten: geboren am 8. Mai 1828 in Bekaa Kafra, Nordlibanon, gestorben am 24. Dezember 1898 in Annaya, Nordlibanon

Lebensgeschichte: Youssef Antoun Makhlouf kam im höchstgelegenen Dorf des Libanon in einer frommen Bauernfamilie zur Welt. Zwei seiner Onkel waren Einsiedler im Antoniuskloster von Qozhaya. Als Kind hütete er die Ziegen seines früh verstorbenen Vaters und verbrachte viel Zeit im Gebet in einer kleinen Höhle. Mit 23 Jahren verließ er über Nacht seine Familie und wanderte zum Kloster Unserer Lieben Frau von Maïfouk. Er weigerte sich, seiner bald nachgereisten Familie zu begegnen, und verabschiedete sich von seiner Mutter durch die verschlossene Tür mit den Worten: „Mutter, wir sehen uns im Himmel wieder.“ 1852 schickte ihn sein Abt ins Maronkloster von Annaya, wo er dem Mönchsorden der Maronitischen Kirche beitrat, den sogenannten „Baladiten“ (von arabisch „baladiyah – Landmönche“). Sein Ordensname Charbel, latinisiert Sarbelius, ist der eines der ersten Märtyrer der Kirche von Antiochien. Nach seinen ewigen Gelübden wurde er zum Studium ins Kloster der heiligen Cyprian und Justinus nach Kfifan bei Batroun geschickt.

Nach seiner Priesterweihe 1859 in Bkerke, dem Sitz des maronitischen Patriarchen, kehrte er nach Annaya zurück, wo er 16 Jahre lang zurückgezogen im Gebet lebte. 1875 bezog er eine abgelegene Einsiedelei, die er nur noch selten und nur auf Geheiß seiner Oberen verließ. Seinen Tagesablauf prägten die Anbetung des Allerheiligsten, kleine Handarbeiten und das unablässige Gebet, gekrönt von einer tief innerlich erlebten Eucharistiefeier. Den ratsuchenden Gläubigen, die er im klösterlichen Gehorsam empfing, antwortete er in knappen, prägnanten Sätzen, die an die der Mönchsväter und -mütter des 3. und 4. Jahrhunderts erinnern. Am 16. Dezember 1898 erlitt er beim liturgischen Gebet „O Vater der Wahrheit“ einen Schlaganfall. Diese Worte wiederholte er unablässig bis zu seinem Tod, der ihn während der Weihnachtsvigil am 24. Dezember ereilte.

Verehrung: Charbel wurde der Ordenstradition entsprechend ohne Sarg direkt in der Erde bestattet. Eigenartige Lichtphänomene um sein Grab lockten bald so viele Beter an, dass es geöffnet wurde. Insgesamt vier Exhumierungen, in deren Verlauf Ärzte ausbleibende Totenstarre sowie einen blutigen Schweiß konstatierten, der zuletzt auch aus einem eingemauerten Zinksarg in der Klosterkapelle drang, unzählige Gebetserhörungen und zuletzt anerkannte Wunderheilungen auf seine Fürbitte führten schließlich 1965 zur Seligsprechung durch Papst Paul VI. – im Petersdom, drei Tage vor dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils und in Anwesenheit zahlreicher Konzilsväter. Derselbe Papst nahm 1977 auch Charbels Heiligsprechung vor. Das Kloster Annaya ist heute seinetwegen ein vielbesuchter Wallfahrtsort – auch für Muslime.

 

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Christina von Belgien, Mystikerin
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