CRISTÓBAL MAGALLANES

Lebensdaten: geboren am 30. Juli 1869 bei Totatiche, Bundesstaat Jalisco, Mexiko, gestorben am 25. Mai 1927 in Colotlán, Jalisco
Lebensgeschichte: Cristóbal Magallanes Jara kam auf einer kleinen Ranch zur Welt, die später nach dem Namenspatron seines früh verstorbenen Vaters San Rafael hieß. Mit Unterstützung seines älteren Bruders und Vormunds Gorgonio, dem Gemeindeschreiber ihres Heimatorts Totatiche, besuchte er neben der Feldarbeit die Schule und trat 1888 mit der Förderung geistlicher Gönner in das Priesterseminar von Guadalajara ein.
1899 zum Priester geweiht, wirkte er als Kaplan, Vizerektor einer Schule und als Pfarrvikar, bis er 1909 erkrankte und als Co-Adjutor in seine Heimatpfarrei versetzt wurde. Im Gemeindesprengel von Totatiche war ihm neben seiner seelsorgerlichen und katechetisch-schulischen Arbeit die Besserung der Lebensverhältnisse ein Anliegen. Er gründete im Sinne der Soziallehre der Kirche Genossenschaften für die Bauern, half bei der Einrichtung von Werkstätten und war maßgeblich am Bau eines Stauwehrs für die Wasserbewirtschaftung der Felder sowie an der elektrischen Versorgung der Getreidemühlen beteiligt. Magallanes versuchte sich an der Mission unter den Huicholen und bezog diese Ureinwohner Mexikos in seine sozialen Projekte mit ein, wo es möglich war.
Bis 1925 hatte der Pfarrer ein Waisenhaus gegründet und Land erworben, das arme Bauern parzellenweise zu moderaten Preisen pachten konnten. Als die religiöse Verfolgung seitens der Regierung ausbrach und die Arbeit des Erzbistums Guadalajara behindert wurde, kam zu seinen Gründungen ein Auxiliar-Seminar für Priesterkandidaten hinzu, das bis heute besteht. Trotz Magallanes’ Aufrufe an die Bevölkerung, auf Gewalt zu verzichten, brach 1926 ein Aufstand der Cristeros im Städtchen aus, der Regierungstruppen in die Region bewegte und den Pfarrer als Rädelsführer verdächtig machte.
Am 21. Mai 1927 wurden Cristóbal Magallanes und sein Vikar Agustín Caloca Cortés festgenommen. Pfarrangehörige versuchten vergeblich, die Offiziere von der Friedensliebe ihres Geistlichen zu überzeugen, indem sie Exemplare seiner Rosenkranzzeitschrift vorzeigten. Nach Colotlán vor den befehlshabenden General verbracht, wurden sie am 25. Mai vor dem Rathaus füsiliert, nachdem sie einander noch die Absolution gespendet hatten.
Verehrung: Cristóbal Magallanes liegt in der Kirche von Totatiche begraben und wurde 1992 seliggesprochen. Am 21. Mai 2000 nahm Papst Johannes Paul II. seine Heiligsprechung sowie die von 24 mexikanischen Geistlichen, die zwischen 1915 bis 1929 aus Hass auf das Christentum ermordet wurden, vor und setzte ihren gemeinsamen Gedenktag am 21. Mai fest.