CYPRIAN VON KARTHAGO

Lebensdaten: geboren um 210 in Karthago beim heutigen Tunis, gestorben am 14. September 258 ebendort
Lebensgeschichte: Thascius Caecilius Cyprianus stammte aus einer begüterten berberischen Familie mit römischem Bürgerrecht und führte nach eigenem Bekunden in seiner Jugend ein ausschweifendes Leben. Er wurde zum Rhetor ausgebildet und betätigte sich als rechtskundiger Redner, bis er sich unter dem Einfluss eines alten Priesters, dessen Namen Caecilius er aus Dankbarkeit annahm, zum Christentum bekehrte und 245 taufen ließ. Er gab einen Teil seines Vermögens an die Armen von Karthago und wurde bald nach seiner Taufe zum Diakon und zum Priester geweiht.
248 wurde er zum Bischof von Karthago gewählt – zur Freude der Armen, aber zum Unmut vieler bewährter Kleriker seiner Heimatstadt. Als 250 eine Christenverfolgung unter Kaiser Decius wütete, versteckte sich Cyprian und leitete die karthagische Gemeinde von ferne durch Briefe, was ihm angesichts der zahlreichen Märtyrer als Abfall vom Glauben angelastet wurde. Mit Bischof Cornelius von Rom, dem ähnliches widerfuhr, verlangte Cyprian statt des sicheren Martyriums für alle Buße und Vergebung unter der Aufsicht des Bischofs für die, die während der Verfolgung dem Glauben abgeschworen hatten. Später, während einer großen Pestepidemie, ermahnte er die Christen zu brüderlicher Hilfe auch an ihren nichtgläubigen Mitbürgern.
Nach Abebben der Verfolgung sah sich Cyprian schismatischen Bewegungen gegenübergestellt. Die Frage nach der Gültigkeit gespendeter Taufen durch „Lapsi – Abgefallene“ weitete sich ab 255 zum sogenannten „Ketzertaufstreit“ aus, in dessen Zuge Cyprian die Kirche Nordafrikas auf drei Synoden zu einer strengen Haltung verpflichtete: Die Taufen der Häretiker und Schismatiker seien ungültig, weil diese Sünder nicht zur kirchlichen Heilsgemeinschaft unter dem rechtmäßigen Ortsbischof gehören und keine Gnade weitergeben können. Deswegen müssen Anhänger von Irrlehren bei ihrer Versöhnung mit der Kirche wiedergetauft werden. In diesem Zusammenhang prägte Cyprian die berüchtigte Formulierung „Extra Ecclesiam salus non est – Außerhalb der Kirche kein Heil“.
Mit Bischof Stephan I. von Rom geriet er über diese Frage in einen erbitterten Streit, der nur durch seinen Tod nicht weiter eskalierte. Als eine neuerliche Verfolgung unter Kaiser Valerian ausbrach, entzog sich Cyprian nicht wieder dem Zugriff, sondern bekannte sich vor dem römischen Statthalter zum Glauben und wurde Ende August 257 interniert und anschließend unter Hausarrest gestellt. Ein Jahr später ließ ihn der nachfolgende Prokonsul zum Tod verurteilen und öffentlich enthaupten.
Verehrung: Cyprian, der mit Cornelius im Ersten Eucharistischen Hochgebet genannt wird, wurde in der privaten Krypta des Prokurators Macrobius Candidianus bestattet, über der eine Basilika mit einer mensa Cypriani zu seinem Gedenken entstand. Nach der Zerstörung durch die Vandaleneinfälle im 5. Jahrhundert gerieten seine Reliquien nach Compiègne und nach Aachen ins Kornelimünster.
Darstellung: als Bischof mit Schwert und Schriftrolle oder Buch
Patron: gegen die Pest