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IRENÄUS VON LYON

Bleiglasfenster von Lucien Bégule, 1901, Église Saint-Irénée, Lyon
Bleiglasfenster von Lucien Bégule, 1901, Église Saint-Irénée, Lyon
Bischof, Märtyrer, Kirchenlehrer
Namensdeutung: der Friedliche, Friedfertige (griech.)
Namenstage: Irenäus, Irénée, weibl.: Irene, Irina
Gedenktag: 28. Juni

Lebensdaten: geboren um 135 in Smyrna, heute Izmir, gestorben um 202 in Lyon

Lebensgeschichte: Eirenaios war laut der Kirchengeschichte von Eusebius von Cäsarea ein Schüler des Apostelschülers Polykarp von Smyrna und gelangte 155 mit einer griechischen Handelskolonie ins gallische Lugdunum. Er wurde offenbar Presbyter der griechischsprachigen Gemeinde und war unter der Aufsicht des Bischof Pothinus tätig.

Als Pothinus 177 unter Kaiser Mark Aurel das Martyrium erlitt, folgte ihm Irenäus ins Amt nach und widmete sich mit großem Eifer der Glaubensverbreitung. Die Bistümer Besançon und Valence wurden von Missionaren gegründet, die Irenäus aus Lyon entsandt hatte.

Irenäus konnte erfolgreich im sogenannten Osterfeststreit vermitteln, indem er Papst Victor davon abbrachte, die kleinasiatischen Bischöfe auszuschließen, die Ostern wie die Juden am 14. Nisan statt am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond feierten, und ihn davon überzeugte, jede Kirche in dem freie Hand zu lassen, was den Glauben nicht in Frage stellt.

Auf Irenäus geht der theologische Begriff der Tradition zurück: die lebendige, durch ununterbrochene Sukzession der Bischöfe garantierte Überlieferung des Glaubens der Apostel unter Maßgabe der Heiligen Schrift als „Kanon der Wahrheit“. Seine Darstellung der apostolischen Verkündigung stellt den ersten Katechismus des christlichen Glaubens dar.

Seine größten Verdienste aber erwarb sich Irenäus durch sein Buch Gegen die Häresien, mit dem er den Glauben der Kirche für immer von gnostischen und weiteren Irrlehren abgrenzte.

Gregor von Tours’ Fränkischer Geschichte nach erlitt Irenäus im Jahr 202 das Martyrium.

Verehrung: Seit dem 5. Jahrhundert ruht Irenäus in der nach ihm benannten Kirche in Lyon, wo sein Grab auch die protestantischen Verwüstungen von 1562 überstanden hat. Seiner theologischen Werke wegen gilt er als „Vater der Dogmatik“. Papst Franziskus hat den „Lehrer der Einheit“ im Januar 2022 zum Kirchenlehrer erhoben.

Patron: des Erzbistums Lyon

 

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