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Wichtiges

JOSEF VON CALASANZ

Denkmal an der Piaristenkirche St. Thekla, Wien-Wieden
Denkmal an der Piaristenkirche St. Thekla, Wien-Wieden
Ordensgründer
Namensdeutung: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
Namenstage: Josef, Joseph, Giuseppe, José, Jo, Jupp, Sepp, Beppo, weibl.: Josefine, Josefa
Gedenktag: 25. August

Lebensdaten: geboren am 11. September 1556 oder 1557 in Peralta de la Sal, Provinz Huesca (Aragón), gestorben am 25. August 1648 in Rom

Lebensgeschichte: José de Calasanz Gastón war das jüngste von acht Kindern eines begüterten Landadligen und Dorfbürgermeisters, der seinem Sohn eine gute Ausbildung im benachbarten Trinitarierkolleg angedeihen ließ. Als José mit 14 Jahren allerdings den Wunsch äußerte, Priester werden zu wollen, sträubte sich der Vater, weil er José für die Verwaltung der Familiengüter vorgesehen hatte. José studierte Kirchenrecht und Theologie an den Universitäten von Lérida, Valencia und Alcalá de Henares und wurde 1583 zum Priester geweiht – der Vater hatte sich einer Erkrankung beugen müssen, die José angesichts seiner fehlenden Zustimmung fast das Leben kostete. José diente den Bischöfen von Albarracín und Urgell als Berater, Sekretär und regionaler Generalvikar, bis er 1592 nach Rom reiste, um sich dort eine einträgliche Pfründe in der Heimat zu sichern. Kardinal Marcantonio Colonna, Parteigänger der spanischen Krone und Direktor der Vatikanischen Bibliothek, nahm ihn in seine Dienste und unter seinen Schutz.

Viele römische Kinder waren infolge von Seuchen wie der Pest von 1595 verwaist, und Calasanz, der sich eigentlich nur sechs Jahre Zeit bis zu seiner Rückkehr gegeben hatte, nahm sich mit Gleichgesinnten wenigstens ihrer schulischen Ausbildung an. Am 27. November 1597 eröffnete er in den Sakristeiräumen der Pfarrkirche Santa Dorotea in Trastevere die erste öffentliche und kostenlose Knabenschule Europas. Aus dieser Grundidee entstand 1602 die Genossenschaft der Regularkleriker von der „frommen Schule – Scholarum Piarum“, später kurz „Piaristen“ genannt. 1617 als Kongregation bestätigt und 1621 zum Orden erhoben, wurde die Gemeinschaft rasch größer und verbreitete sich besonders im heutigen Österreich.

Calasanz sorgte sich um die bestmögliche Ausbildung seiner Ordensleute und näherte sich Gelehrten wie Galileo Galilei und Tommaso Campanella an, was ihn als Freund so umstrittener Wissenschaftler allerdings selber verdächtig machte: 1642 wurde er zum ersten Mal vor das Inquisitionsgericht gerufen. Als wenig später herauskam, dass ein Ordensmitglied anbefohlene Schulkinder missbraucht und kraft seines familiären Einflusses Calasanz, der ihn endlich denunzieren wollte, in der Ordensleitung abgelöst hatte, wurde der Orden 1646 kurzerhand vom Heiligen Stuhl aufgelöst. Calasanz erlebte dessen Wiederrichtung 1656 nicht mehr: Er starb 1648 mit etwa 92 Jahren und wurde in der Kirche San Pantaleo in Rom bestattet. Zu dieser Zeit besuchten bereits etwa 2000 römische Kinder seine Schulen.

Verehrung: Josef von Calasanz wurde 1748 selig- und 1767 heiliggesprochen. 1948 erklärte ihn Papst Pius XII. zum Patron der christlichen Volksschulen. Jedes Jahr am 27. November wird in Spanien der „Tag der Lehrer“ zu seinen Ehren und zum Gedenken an seine erste Gründung gefeiert. Der Orden der „Kalasantiner“, die „Kongregation für die christlichen Arbeiter vom heiligen Josef Calasanz“, wurde 1889 in Wien vom Piaristen und Arbeiterpriester Anton Maria Schwartz gegründet.

Darstellung: im Talar der Piaristen, von Kindern umringt

Patron: der Piaristen, der christlichen Volksschulen

Weitere Heilige des Tages:
Ludwig der Heilige, König von Frankreich
Mariam Baouardy, Mystikerin
Patricia, Pilgerin