MARGARETE EBNER

Lebensdaten: geboren um 1291 in Donauwörth, gestorben am 20. Juni 1351 in Mödingen bei Dillingen
Lebensgeschichte: Margarete Ebner war die Tochter eines Donauwörther Patriziers und trat mit 15 Jahren als Chorschwester in das Kloster der Dominikanerinnen von Maria Medingen ein. Ab 1312 war sie ständig krank, konnte weder essen noch trinken und zog sich immer mehr von der Klostergemeinschaft zurück. Es folgten Schwellungen und Lähmungen, die sie ans Bett fesselten. In dieser Zeit erfuhr Margarete Visionen, in denen sie von Jesus Christus direkt angesprochen wurde.
1325 kehrte sie für ein Jahr zu ihrer Familie nach Donauwörth zurück, weil ihr Kloster infolge kriegerischer Auseinandersetzungen aufgelöst worden war. Nach Wiederaufnahme des Ordenslebens besserte sich ihr gesundheitlicher Zustand merklich, und sie band sich stärker an die Gemeinschaft.
1332 lernte sie den Priester Heinrich von Nördlingen kennen, der sie geistlich begleitete, sie mit Schriften anderer Mystiker bekanntmachte und sie zur Niederschrift ihrer eigenen Erfahrungen ermunterte. Margarete verfasste ein „Büchlein“ genanntes Tagebuch, in dem sie ihre Visionen und Auditionen sowie Gebete und Briefauszüge festhielt. Ihre Korrespondenz mit Heinrich von Nördlingen ist der älteste erhaltene Briefwechsel in deutscher Sprache.
Eine Besonderheit von Margaretes Mystik sind die Dialoge, die sie als eine Art „Amme“ mit einer hölzernen Jesuspuppe führte. Sie starb mit 60 Jahren im Ruf der Heiligkeit.
Verehrung: Margarete erhielt im Klosterkapitel ein kunstvolles Grabmal, dessen Inschrift sie eine „Selige“ nennt. Nach 600-jähriger Verehrung nahm Papst Johannes Paul II. am 24. Februar 1979 an ihr seine erste Seligsprechung vor.
Darstellung: als Dominikanerin mit Kreuz, Kind oder Bußwerkzeug